A. Nattermann & Cie.; ein Unternehmen der Sanofi Gruppe
Markus Multhauf
Senior Consultant GMP-Engineering
Dr Johannes Krämer
CSL Behring
Thomas Hahlgans
CSL Behring
Sören Pollmann
Ferring
Holger Stauß
PharmaServ
Zielsetzung
GMP-gerechte Wartung/Instandhaltung (PT 3)
Wie die GMP-Aspekte der Wartung als auch die ökonomischen Zwänge unter einen Hut gebracht werden können, ist das Ziel dieses Seminars. Dabei beleuchten Praktiker aus der pharmazeutischen Industrie verschiedene Perspektiven und stellen die Organisation der Wartung und die dabei in den Unternehmen getroffenen Maßnahmen vor.
GMP-gerechte Kalibrierung (PT 4)
Ziel des Lehrgangs ist die Vermittlung der Grundlagen bzw. der Organisation der Kalibrierung, die Durchführung der Kalibrierung sowie die Vermeidung von Fehlern.
Hintergrund
GMP-gerechte Wartung/Instandhaltung (PT 3)
Wartung/Instandhaltung (I+W) sind im Pharma-Umfeld keine freiwilligen Übungen, sondern verbindlich vorgeschriebene Aktivitäten, die den ordnungsgemäßen Betrieb der Anlagen gewährleisten sollen.
Nationale (EU GMP-Leitfaden) und internationale Regelwerke (21 CFR 211, USA) und Überwachungsbehörden fordern die regelmäßige und vorbeugende Instandhaltung in der pharmazeutischen Produktion als wesentlichen Teil der Qualitätssicherung. In Inspektionen und Audits werden die Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen verstärkt kontrolliert.
Gleichzeitig müssen sich diese Maßnahmen aber auch unter ökonomischen Gesichtspunkten bewähren. In Zeiten knapper wirtschaftlicher Ressourcen bindet die Wartung sowohl Personal, Zeit als auch Produktionskapazität. Auf der anderen Seite werden durch optimierte vorbeugende I+W-Maßnahmen aber auch die technische Zuverlässigkeit und Effektivität der Anlagen erhöht.
Sowohl dieser Kurs als auch der in Kombination vergünstigt buchbare Kurs „PT 4 – Kalibrierung“ sind Bestandteil des Pharmatechnik-Lehrgangs.
GMP-gerechte Kalibrierung (PT 4)
Regelmäßig kalibrierte Mess-, Wäge-, Aufzeichnungs- und Kontrollausrüstungen sind Voraussetzung zur GMP-gerechten Produktion. Insbesondere im Rahmen der Anlagen- und Raumqualifizierung sind sie von zentraler Wichtigkeit. Der EU-GMP-Leitfaden verlangt dabei nicht nur die Durchführung der regelmäßigen Kalibrierung, sondern auch die entsprechenden Verfahrensbeschreibungen und Dokumentationen der Kalibrierungsdurchführung. Hier liegen die Besonderheiten der Kalibrierung im GMP-Umfeld, verglichen mit anderen Industrien.
Der Seminar-Schwerpunkt „Grundlagen der Kalibrierung/Organisation der Kalibrierung“ wird neben den gesetzlichen Bestimmungen und Anforderungen auch die Organisation der regelmäßigen Kalibrierung im Rahmen der Instandhaltung behandeln. Zusätzlich wird der Einsatz eines Prüfmittelverwaltungsprogramms einschließlich der Verwaltung und Dokumentation der Messdaten vorgestellt.
Sie können diese Praxisseminare einzeln oder gemeinsam mit dem Kurs „PT 3 – Wartung“ buchen. Bei gleichzeitiger Buchung beider Seminare sind die Teilnahmegebühren reduziert.
Zielgruppe
GMP-gerechte Wartung/Instandhaltung (PT 3)
Das Seminar richtet sich an Verantwortliche und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pharmazeutischer Unternehmen, Anlagenlieferanten und externen Dienstleistern, die mit der Organisation, Planung und Durchführung von I+W-Maßnahmen betraut sind.
GMP-gerechte Kalibrierung (PT 4)
Das Seminar wendet sich an diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Produktion und Technik, die mit der Durchführung und/oder Organisation der Kalibrierung/Messung betraut sind und ihr Wissen auf diesem Gebiet vertiefen wollen.
Themenblock 1: Grundlagen Die Bedeutung der Instandhaltung nimmt sowohl in ökonomischer als auch als Teilaspekt einer GMP-gerechten Fertigung an Bedeutung zu. Es werden Hinweise für die technisch Verantwortlichen gegeben, die aus den Regelwerken resultieren. Die Umsetzung der Regelwerke in eine „lebbare“ Praxis wird im Laufe des Vortrags vorgestellt.
Die Regelwerke
Qualitätssystem Instandhaltung im Lebenszyklus einer Anlage
GMP-Anforderungen in der Instandhaltung
Steigerung der Anlagenverfügbarkeit, Herausforderung an den Instandhalter
Reproduzierbarkeit der Instandhaltungsaktivitäten
Themenblock 2: Vorgehensweise bei der Instandhaltung Bereits bei Projektbeginn müssen die zukünftigen Instandhaltungsmaßnahmen mit eingeplant werden (z. B. Zugänglichkeit einer Anlage). Im Laufe des Projekts müssen Aspekte wie die Instandhaltungsintervalle, aber auch die Ersatzteilhaltung diskutiert und festgelegt werden. Dies hat auch beachtliche Auswirkungen auf die Kosten. Für eine fertige, einsatzfähige Anlage sollten die Instandhaltungsmaßnahmen nach festgelegten Spielregeln ablaufen.
Vom Projekt zur Instandhaltung – Aufbau eines Systems zur Organisation einer GMP-gerechten Instandhaltung
Überblick über das Projekt Instandhaltung
Erstellen und Pflege der I+W-Pläne
Durchführung der Instandhaltungsmaßnahmen mit der erforderlichen Dokumentation
Aufbau und Pflege einer GMP-gerechten Anlagendokumentation
Kalibrierung als Sonderfall von Wartungsarbeiten
Risikobasierte Instandhaltung
Qualifikationen: interne vs externe Instandhaltungen
Instandhaltungsinhalte vom Anlagen-Lieferanten – ausreichend?
Ermittlung von Instandhaltungsinhalten durch Risikoanalysen
Nutzung von Erfahrungswerten
Festlegung geeigneter Materialien und Hilfsstoffe in der Instandhaltungsausführung
Auswertung von GMP – Dokumentationen zur Festlegung von Inhalten in der Instandhaltung
Abweichungen, Beanstandungen
LogBücher
Instandhaltungsdokumentationen
Hygiene in der Instandhaltung
Kritische Schwachstellen an pharmazeutischen Anlagen
Typische Schwachstellen in der Instandhaltung
Wie vermeide ich unhygienische Situationen ?
Wie erkenne ich hygienische Probleme
Hygienische Kontaminationsquellen in der Instandhaltung
Der Handwerker
Die Werkzeuge / Hilfsmittel
Themenblock 3: Beispiele aus der Praxis Eine GMP-konforme Instandhaltung braucht Systeme, die über die gesamte Nutzungsdauer den qualifizierten Anlagenzustand dokumentiert aufrecht erhalten. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Die Vorträge stellen einen praktizierten Instandhaltungsprozess vor, durch den sämtliche Instandhaltungsaktivitäten unter GMP-Gesichtspunkten bewertet, kategorisiert und dokumentiert werden.
Praxis-Beispiel: Wartung einer Wasser-Anlage
Wartungspflichtige Komponenten
Hygieneanforderungen
Ersatzteile
Intervalle
Reinigung und Desinfektion
Qualifikation interner und externer Ressourcen
Dokumentation
Einsparung bei der Instandhaltung in der Praxis
Integrierte Wartungskosten bei Investitionsentscheidungen
Wartungs-Kosten/-Nutzen-Bewertung bei Anlageninvestitionen
Theorie und Praxis bei Investitionsentscheidungen: Gegenüberstellung der Produktionsausfallzeiten, Anlagenstillstandzeiten, etc.
Themenblock 4: EDV-Einsatz Die spezifischen Anforderungen im Pharma-Umfeld und die sich daraus ergebenden Herausforderungen bezüglich Erfassung, Gliederung, Dokumentation und Integrität von Daten können mittels EDV-Lösung abgebildet und gesteuert werden. Dabei können die aus einem EDV-unterstützten Instandhaltungsprozess generierten Informationen zur Anlagenoptimierung aber auch zur Dokumentation von Störungsbehebungen genutzt werden. Insbesondere die Verbindung zu weiteren GMP-Schnittstellen wie der Änderungs- und Abweichungsbearbeitung sind hier im behördlichen Interesse.
Praxisbeispiel CSL Behring: EDV basierte Instandhaltung in SAP und papierlose Dokumentation
Kriterien für den EDV-Einsatz in der Instandhaltung
Erläuterung der Organisation, Stammdatenpflege und Ablauf in SAP
Umstellung auf die papierlose Wartung
Erläuterung des Ablaufs der Wartung mittels mobiler Endgeräte
Praxisbeispiel: Störungsbeseitigung
Wartung 4.0 in der Pharma-Industrie
Herausforderung Cyber Security
Digitale Dokumentation aus GMP- und Rechtssicht
Data Integrity & MES & Digitale Unterschrift
Neue Ansätze durch 3D-Druck- und Scan-Technologie
Produktionsgewinn durch Like-for-like Ansatz
Erweiterte Möglichkeiten für Condition Maintenance
Effizienter Personaleinsatz durch Augmented Reality
GMP-gerechte Kalibrierung (PT 4)
Kalibrierung aus Sicht eines GMP-Inspektors
GMP-Vorschriften, Eichgesetze, Normen und Richtlinien
Rückführbarkeit der Kalibrierung
Kalibrierungsmanagement, Kalibrierintervalle, Abweichungen aus GMP-Sicht
Kalibrierprotokolle – Bewertung, Praxisbeispiele und häufige Fehler
Prüfmittel, Prüfmittelverwaltung und Dokumentation
Beispiele einer entwickelten Software zur Prüfmittelverwaltung
Rekalibrierung der Prüfmittel
Zertifizierung von Prüfmitteln/ DKD-Zertifikate/ Werksprüfungen
Kalibrierungsprotokolle (Aufbau und Inhalt)
Verwaltung der Messdaten
Anwendungstechnische Grundlagen der Kalibrierung von Sensoren, Transmittern und Anzeigegeräten
Kalibrierung der kompletten Messkette
Kalibrierung einzelner Elemente der Messkette (Sensoren, Transmitter, Anzeigegeräte)
Anlagenkalibrierung im Zusammenhang mit Qualifizierung
Teilnehmerstimmen - das sagen andere über unsere Seminare:
„Guter, breit gefächerter Überblick mit interessanten Verknüpfungen zur Praxis, welche die Theorie super veranschaulicht.” Marina Kicoranovic, Labor Hartmann GmbH GMP/Basis-Einstiegsschulung (B 14), September 2023
„Die Referenten waren sehr gut! Sie haben sehr klar gesprochen, nur sehr wenige englische Begriffe verwendet (super) und waren sehr praxisbezogen.” Astrid Gießler, Regierungspräsidium Karlsruhe Live Online Seminar - Basiskurs Computervalidierung & Datenintegrität im GxP Umfeld (B 3), Juni 2023
„Sehr guter Bezug zur Schulung für einen GMP-Anfänger. Habe mich sehr gut abgeholt gefühlt.” Dr. Harald Werner, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG GMP-Basisschulung (B 1), Juni 2023