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Die neuen EU-/FDA-Ansätze zur Prozessvalidierung (QV 23)

1./3. Juli 2015, Berlin

Seminar-Nr. 9207

Sprecher

Dr. Michael Bodenteich, Takeda Austria GmbH, Linz
Dr. Michael Braun, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach
Dipl.-Chem. Christoph Hilker
Martin Loch, Boehringer Ingelheim Microparts GmbH
Dr. Thomas Schneppe, Bayer Pharma AG

Zielsetzung

Mit der neuen Guidance for Industry Process Validation: General Principles and Practices gibt die FDA eine neue Marschrichtung vor. Validierung wird als „Life Cycle Process gesehen, der aus 3 Stufen besteht:

Process Design
Process Qualification
Continued Process Verification

Im Mittelpunkt stehen die Prozesskenntnis und das Prozessverständnis. Beide sollen, aus der Entwicklung kommend, in der Routinefertigung weiterhin bewertet werden. Die neue Guidance bildet quasi eine Brücke zwischen der ICH-Leitlinie Q8 („Pharmaceutical Development) und der Routineproduktion. Der neue Validierungsansatz basiert auf der Einsicht, dass eine kleine Zahl von hergestellten Chargen nicht geeignet ist, die Validität eines Prozesses zu beweisen. Insgesamt ist eine Datenbasis zu schaffen, die eine zuverlässige Prozesskenntnis ermöglicht. Eine definierte Anzahl an Validierungsläufen, die die Validität eines Prozesses zeigen, ist nun nicht mehr genannt. Sehr viel Wert wird auf „scientific sound“ gelegt und hierzu ganz gezielt Statistik angesprochen. Viele Begriffe der neuen Guidance sind schon länger in der Six Sigma-Welt etabliert (z. B. DoE). Die bewertende Beobachtung der kommerziellen Phase – continued process verification wird als unverzichtbare Absicherung der Phase 1 und 2 angesehen.


Wie aber nun die neuen Forderungen umsetzen?
Welche Unterschiede – welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Europa und den USA?
Wie zeige ich - aus der Entwicklung kommend-
Prozesskenntnis und –verständnis?
Was tritt an die Stelle der 3 Validierungschargen?
Wann ist denn nun ein Prozess valide?
Welche Parameter kann ich dafür heranziehen?
Wie kann die nun geforderte „continued process verification/ongoing process verification aussehen?
Neuer vs. traditioneller Prozessvalidierungs-Ansatz in der Annex 15-Revision
Kann das neue Konzept auch auf Altpräparate angewendet werden?

Unter anderem diskutieren wir diese Fragen und stellen Umsetzungsmöglichkeiten vor.

Hintergrund

Seit 1987 gibt die FDA Guideline on Process Validation die Richtung bzgl. Qualifizierung und Validierung in den USA für die Industrie vor. Im Rahmen der neuen FDA-Strategie Pharmaceutical cGMPs for the 21st Century wurde allerdings schon lange angekündigt, dass diese Guideline deutlich überarbeit werden soll. Ein neuer FDA Policy Guide hat 2004 schon die Richtung, in die es gehen wird, angedeutet. Im Januar 2011 wurde die neue Guidance for Industry Process Validation: General Principles and Practices in der finalen Version veröffentlicht. Sie zeigt die aktuellen Erwartungen der FDA, das Thema Prozessvalidierung betreffend. Gerichtet ist die Guidance an die Human- und Veterinär-Arzneimittelhersteller und an Wirkstoffhersteller, sowohl chemischer als auch biologischer und biotechnologischer Wirkstoffe.

Mit der Veröffentlichung des Entwurfs zur Revision des Annex 15 und der neuen EMA Guideline zur Prozessvalidierung im Februar 2014, zeigt die EU nun ebenfalls ihr „current thinking“, und das geht in die gleiche Richtung wie das der FDA. Auch die EU favorisiert nun den Prozessvalidierungs-Lebenszyklus, erkennt aber auch den traditionellen Prozessvalidierungsansatz an, wie in beiden Dokumenten beschrieben.

Zielgruppe

Dieses Seminar richtet sich an leitende Mitarbeiter, z.B. aus den Abteilungen Entwicklung, Qualitätssicherung, Scale-up, Produktion etc. der pharmazeutischen Industrie, der Wirkstoffhersteller, auch biotechnologische Wirkstoffe betreffend, die sich über Umsetzungsmöglichkeiten der neuen FDA- und EU-Anforderungen zur Prozessvalidierung informieren möchten. Ebenfalls angesprochen sind Dienstleister im Bereich Validierung, die die neuen Vorgehensweisen verstehen möchten.

Gratis Add-on!

Alle Teilnehmer erhalten die deutsche Übersetzung der neuen FDA „Guidance for Industry – Process Validation: General Principles and Practices.“

Programm

Tag 1: Zielsetzung und Vorgehensweisen der

Prozessvalidierung nach den neuen Konzepten von FDA und EMA
Überblick über den Inhalt der neuen Guidances zur Prozessvalidierung in den USA und Europa
Validierungshistorie in den USA
Die FDA Prozessvalidierungs-Guideline von 1987
Der Compliance Policy Guide 7132c.08
Überblick über die FDA Process Validation Guidance (Januar 2011)
Überblick über die neuen Anforderungen in der EU
EMA Q&A-Paper
Revision Kapitel 1 EU-GMP-Leitfaden
Revision EMA-Prozessvalidierungs-Guidance
Gemeinsamkeiten/Unterschiede der US und europäischen Regelwerke
Anwendungsbereiche
Knowledge Management
Ausblick

Development und Process Design (Stufe 1) als Basis für die Process Qualification
Anforderungen der ICH Q 8 (Pharmaceutical Development)
Prozessverständnis als Basis des neuen
Validierungsansatzes
CPP, CQA und Kontrollstrategie
Rolle der Risikoanalyse (z. B. FMEA)
Anwendung von DoE in der frühen Entwicklung

Process Qualification (Stufe 2)– Bestätigung des Prozessverständnisses
Verifizierung als Basis für die PQ
Der Process Performance Qualification Approach
Anforderungen an PPQ-Protokoll und –Bericht

„Continued Process Verification“ (Stufe 3) am Beispiel Altprozess
SOP-Outline
Fallbeispiel Six Sigma Black Belt Projekt Blisterung
Altprozesse: Die Herausforderungen - und wie man damit umgeht

Tag 2: Schwerpunkt Statistik

Grundlagen der statistischen Methoden der Prozessvalidierung
SPC
Verteilungen und Verteilungsparameter
Hypothese- und Signifikanz-Tests
F-Test
T-Test
Einsatz von statistischer Software

SPC und Prozessfähigkeit
Leistungsfähigkeit von SPC
Trends
Cp-, Cpk-Wert

Statistische Verteilungen
Verteilungsmodell(e)
Stichproben Parameter zur Abschätzung des Verteilungsmodells und der Verteilungseigenschaften

Hypothesentests
F-Tests
T-Tests

Spezielle statistische Methoden für Batch-Prozesse und Kleinserien
Moving-Range-Chart
Hypothesentest auf Einhaltung eines Grenzwertes
Annahmekarten
MIL STD 414


Tag 3: Versuchsplanung (DoE) für Entwicklung, Optimierung und „Trouble Shooting“

DoE
Einführung in die statistische Versuchsplanung
Versuchsplanung
Praxisbeispiel und Mini-Workshop: Anwendung in einem Herstellungsprozess

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