Neuer Begriff der FDA im Bereich Ausrüstung

Ein kanadischer Arzneimittel-Hersteller bekam aufgrund seiner GMP-Mängel einen Warning Letter. Unter anderem wurden Abweichungen zu 21 CFR 211.67 (a) gefunden. Was kritisierte die FDA?

Das Finding wurde folgendermaßen im Warning Letter aufgeführt: "Your firm failed to clean, maintain, and, as appropriate for the nature of the drug, sanitize and/or sterilize equipment and utensils at appropriate intervals to prevent malfunctions or contamination that would alter the safety, identity, strength, quality, or purity of the drug product beyond the official or other established requirements (21 CFR 211.67 (a))"

Kritisiert wurde eine unzureichende Wartung. So wurde bei der Inspektion u.a. weiße Partikelablagerungen auf den Oberflächen der Produktionsausrüstung festgestellt, die zur Herstellung von Aerosolen für den US-Markt eingesetzt werden. Die Quelle und die Art der Kontamination konnte bestimmt werden. Partikel wurden ebenfalls entlang eines Förderbandes gefunden, das Verschluss-Materialien zur Abfüllung transportiert.  

Fast ein Jahr bevor die FDA zur Inspektion kam, kaufte die Firma Ausrüstung mit verbesserten Design. Weiterhin wurde aber noch mit der alten Ausrüstung gearbeitet, die Partikel erzeugt. Dies wurde von der FDA als mangelhaftes Wartungsprogramm kritisiert.

Die FDA forderte im Warning Letter ein effektives Ausrüstung-Management-Programm ("effective equipment management programm"). Diesen Begriff finden wir so im 21 CFR 210/211 (US GMP-Regularien) nicht. Hier zeigt sich im Warning Letter, was die FDA unter "current" versteht. Sie fordert einen proaktiven Lebenszyklus-Ansatz mit systematischer Überwachung, Wartung und einem ggf. zeitnahen Ersatz, um dauerhaft die Prozessfähigkeit zu gewährleisten. Im Rahmen des pharmazeutischen Qualitätssystems müssen Daten zur Anlagenleistung, Wartungstrends und Risiko-Bewertungen mit eingebunden sein, um zeitnah CAPA-Maßnahmen zu ermöglichen. In einer getrennten News wird explizit auf die CAPA-Mängel detailliert eingegangen.

FDA-Erwartungen

Die FDA erwartet im Nachgang zum Warning Letter:

Eine umfassende, unabhängige retrospektive Bewertung der Reinigungswirksamkeit, um den Umfang der Gefahren durch eine Kreuzkontamination zu bewerten. Das umfasst.

  • die Identifizierung von Rückständen
  • andere Produktionsanlagen, die möglicherweise nicht ordnungsgemäß gereinigt wurden
  • eine Bewertung, ob kreuzkontaminierte Produkte möglicherweise für den Vertrieb freigegeben wurden.

Die Bewertung sollte alle Defizite der Reinigungsverfahren und -praktiken aufzeigen und alle Produktionsanlagen umfassen, die zur Herstellung von mehr als einem Produkt verwendet werden.

Fazit: Mit diesem Warning Letter zeigt die FDA, was sie unter cGMP bei der Ausrüstung erwartet - ein effektives Ausrüstung-Management-System als proaktiven Lebenszyklus-Ansatz mit systematischer Überwachung, Wartung und ggf. einem zeitnahen Ersatz, um dauerhaft eine Prozessfähigkeit zu gewährleisten.

Sie finden den gesamten Warning Letter wie immer auf der FDA Webseite.

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