Zikavirus - Relevanz für die Herstellung pharmazeutischer Produkte und Wirkstoffe
Seminarempfehlung
25.-27. Februar 2025
Karlsruhe
Regulatorische Anforderungen und praktische Umsetzung
Aktuell begegnet uns in den Nachrichten und den Schlagzeilen das Zika-Virus, das in Brasilien bei Neugeborenen für Fehlbildungen des Kopfes, der sog. Pränatale Mikrozephalie verantwortlich gemacht wird. Eigentlich durch Stechmücken übertragen, wurde darüber hinaus die Übertragbarkeit des Virus durch sexuelle Kontakte in mindestens zwei Fällen bestätigt.
"Am 1.2.2016 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Cluster von Mikrozephalie und anderen neurologischen Erkrankungen mit einem möglichen Zusammenhang mit Zikavirus-Ausbrüchen zu einer "Gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" (public health emergency of international concern - PHEIC) erklärt. PHEIC ist in den internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO definiert als ein außergewöhnliches (plötzliches, ernstes, unerwartetes oder ungewöhnliches) Ereignis, das sich international ausbreiten und so auch für andere Länder ein gesundheitliches Risiko darstellen könnte und das daher Maßnahmen in den betroffenen Ländern und eine international abgestimmte Vorgehensweise erfordert. Die WHO geht davon aus, dass sich das Zikavirus in weiteren Ländern der Tropen und Subtropen ausbreiten könnte." (Quelle Robert-Koch-Institut).
Aktuell geht man von keinem höheren Übertragungsrisiko auf klassischem Wege in den gemäßigten Breiten aus. Allerdings ist die Übertragung durch die auch in Europa vorkommende Tigermücke möglich. Eine größere Anzahl einreisender Zikavirus-Fälle könnte theoretisch und speziell in den Sommermonaten das Risiko erhöhen, dass die Mücken so das Virus aufnehmen und übertragen.
Aber welche Relevanz hat das für die pharmazeutische Industrie? Da sich das Virus im Blut der Patienten, aber auch im Urin und im Sperma nachweisen lässt, stellt sich für Blut- aber auch Urinbasierte Produkte, Wirk- oder Hilfsstoffe die Frage, ob es durch diese zu einer Übertragung kommen könnte, und auf welchem Wege dieses Risiko minimiert werden kann. Dazu hat die FDA/CBER am 16. Februar einen aktuellen Guideline veröffentlicht.
Im Rahmen der ECA Conference zu "Blood, Blood Products and Plasma - Quality and Safety" am 19. Und 20. April in Wien haben sich Vertreter der FDA, des Paul-Ehrlich-Instituts und der betroffenen Industrie und Einrichtungen bereit erklärt, die neue Guideline zu erläutern und ihre aktuelle Sicht der Zikavirus Problematik darzustellen und zu diskutieren.