WHO veröffentlicht einen zweiten Entwurf zur Revision ihrer Prozessvalidierungsleitlinie

Nach einem ersten Entwurf aus dem April 2014 sind nun in den zweiten Entwurf Kommentare zu diesem ersten Entwurf eingeflossen. Das merkt man durchaus an der einen oder anderen Stelle.

Das Inhaltsverzeichnis und der Umfang ist unverändert geblieben. Aber nun schon im Glossar beinhaltet die Definition von Prozessvalidierung das Lebenszyklusmodell. Im Vergleich zum ersten Entwurf ist nun auch der Matrix- oder Bracketing-Approach erläutert.

In der Einführung werden weiterhin mehrere  Möglickeiten der Prozessvalidierung (traditionell vs.  Lebenskzyklusmodell) vs. Hybrid)  erwähnt. Ein Prozessfließdiagramm wird als hilfreich ("may") genannt. Ein Fließdiagramm will am Ende der Einführung den Prozessvalidierungs-Lebenszyklus verdeutlichen. Wobei in diesem Fließbild schon in der Stufe Prozessdesign "validate process" genannt wird.

Im Kapitel Prozess-Design gibt es im Vergleich zum ersten Entwurf keine wesentlichen Änderungen. 

Im Kapitel Prozessqualifizierung  wird eine Risikobetrachtung für die Maßstabsvergrößerung vom Scale up ab hin zum kommerziellen Maßstab gefordert. Ausdrücklich werden die Hersteller aufgefordert, den neuen Validierungsansatz zu implementieren. Allerdings wird ebenfalls erwähnt, dass die volle Implementierung Zeit benötigen könnte und in der Zwischenzeit der traditionelle Ansatz oder eine  begleitende Validierung möglich sein kann. Auch die Möglichkeit eines Hybrid-Ansatzes (basierend auf wissenschaftlicher Basis und Risikomanagemen-Prinzipien) wird als Alternative erwähnt.

Die Kapitel "continued process verification"  und "change control" haben sich im Vergleich zum ersten Entwurf nicht wesentlich verändert.

Fazit: Der zweite Entwurf ist deutlich stringenter als der Erstentwurf. Das Dokument ist ein wenig eine "Mischung" aus der FDA Guidance zur Prozessvalidierung und der EMA Prozessvalidierungsleitlinie, wobei die verwendeten Begriffe von der FDA Guidance kommen. Diese beiden Dokumente sind auch unter Referenzen angegeben. Es gibt noch einige wenige Inkonsistenzen. Das Thema Risikobetrachtungen, QRM, und  risikobasierte Herangehensweisen wird im Dokument sehr unterschiedlich gesehen. Im Kapitel Hintergrund/Geltungsbereich wird ein risikobasierter Ansatz empfohlen. Risikobetrachtungen werden als "sollte"-Forderung (should) genannt. QRM eher als "nice to have" ("when applying QRM..."). Ein Prozessfließdiagramm sollte nicht nur als "may"-Forderung genannt sein. Ein Benennen von Prozessvalidierung unter Prozess-Design im Fließdiagramm zum Prozessvalidierungs-Lebenszyklus (Hintergrund/Ziel) widerspricht der Definition im Glossar, dass Prozessvalidierung den gesamten Lebenzyklus umfasst. Und eine begleitende Validierung als Alternative zum Lebenszyklusansatz zu erwähnen könnte missverstanden werden.

Erstaunlich ist, dass ICH Q10 nicht ebenfalls zitiert ist, obwohl auch aus diesem Dokument Elemente (z. B. continuous improvement, product life cycle) eingeflossen sind.   

Sie finden den zweiten Revisions-Entwurf im GMP-Forum.

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