Warning Letter an indischen Arzneimittelhersteller aufgrund diverser Mängel

Aufgrund der im November 2017 bei einer Inspektion gefundenen GMP-Mängel und der aus Sicht der Behörde nicht ausreichenden Antwort hat die FDA nun einen Warning Letter ausgestellt. Hauptpunkte der Beanstandungen: Wareneingangskontrolle, Freigabe, Equipment-Design und das Lüftungssystem.

Die FDA bemängelt, dass Einsatzstoffe ohne Qualitätsüberprüfung für die Arzneimittel-Herstellung eingesetzt worden sind. Die Freigabe dieser Stoffe erfolgte aufgrund von Analysenzertifikaten des Lieferanten, ohne dass deren Richtigkeit überprüft worden wäre. Aufgrund der möglichen Verunreinigen, die so übersehen worden sein könnten, geht die FDA von einem großen Risiko bis zu  tödlichen Vergiftungen von Patienten aus.

Ein weiterer Punkt, den die FDA bemängelt, ist die Freigabe des Arzneimittels. So wurden Chargen für den Markt freigegeben, ohne dass alle Herstell- oder Prüfdokumente einer Überprüfung unterzogen worden waren (Batch Record Review). Es wurden Chargen verschickt, bevor deren mikrobiologische Überprüfung abgeschlossen war.

Auch beim Design des Herstell-Equipments hat die FDA Mängel festgestellt. So wurden bei einer vom Hersteller als "sterilisierten" Anlage Toträume (dead legs) gefunden. Das nicht adäquate Design der Anlage kann nach Ansicht der FDA zur Biofilm-Bildung führen. Aufgrund der ebenfalls gefunden Mängel im Labor ist die FDA nicht überzeigt, dass der Hersteller dies überhaupt bemerken würde. Die FDA hat das Wort "sterilisiert" aus der Antwort des indischen Herstellers in Anführungszeichen gesetzt und spricht selbst von "sanitisiert" an dieser Stelle.

Auch das Lüftungssystem der Herstellungsräume (Abfüllung, Verpackung und Lager) ist nach Auffassung der FDA nicht akzeptabel. Nach Angaben des Herstellers kann es in den Räumen im Sommer bis 50 Grad Celsius warm werden. Eine Kontrolle über die Feuchte, die Temperatur oder die Sauberkeit der Luft ist aber in diesen Räumen nicht gegeben.

Die FDA bezweifelt aufgrund der Mängel die Eignung der Qualitätseinheit der Firma und empfiehlt der Firma einen GMP-Berater hinzu zu ziehen, um die Mängel zu beseitigen. Insbesondere sollen Materialen, Labor, Räumlichkeiten, Produktion-Equipment und das übergeordnete Qualitätssicherungssystem bewertet und verbessert werden.

Lesen Die dazu auch den Warning Letter an den indische Hersteller Goran Pharma.

Zurück zur Newsübersicht

Kontakt

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen?

Concept Heidelberg GmbH
Rischerstraße 8
69123 Heidelberg

Tel. :+49622184440
Fax : +49 6221 84 44 84
E-Mail: info@concept-heidelberg.de

zum Kontaktformular

NEWSLETTER

Bleiben Sie informiert mit dem GMP Newsletter von Concept Heidelberg!

GMP Newsletter

Concept Heidelberg bietet verschieden GMP Newsletter die Sie auf Ihren Bedarf hin zusammenstellen können.

Hier können Sie sich kostenfrei registrieren.