Verunreinigungen bei amerikanischem OTC-Hersteller

Verunreinigtes Equipment, OOS-Ergebnisse in der mikrobiologischen Prüfung sowie Versäumnisse bei der Wareneingangskontrolle führten für einen US-amerikanischen Hersteller von OTC-Produkten (Over the counter) zu einem Warning Letter der FDA. 

Wareneingangsprüfung

Die FDA beanstandet, dass nicht jede Charge Glycerin gemäß USP-Vorgaben geprüft worden ist und somit die Abwesenheit der Verunreinigungen Diethlyen- (DEG) und Ethylenglycol (EG) nicht sichergestellt wurde.

DEG-Kontaminationen haben weltweit zu mehreren tödlichen Vergiftungsfällen bei Menschen geführt. Der Arzneimittelhersteller ist für diese spezielle Prüfung vor der Freigabe zur Verwendung in der Produktion verantwortlich. Darüber hinaus wurden Glycerin Chargen von nicht qualifizierten Lieferanten zur Herstellung eingesetzt.

Verunreinigtes Equipment

Gemäß FDA hat es der Hersteller versäumt, die für die Herstellung seiner Arzneimittel verwendeten Geräte angemessen zu reinigen und zu warten. So wurde während der Inspektion ein nicht identifizierter Rückstand auf der produktberührten Oberfläche eines Mischtanks beobachtet. Der Tank war aber als "gereinigt" gekennzeichnet. Auch zugehörige Reinigungsdokumente waren nicht verfügbar.

Der Hersteller hatte darüber hinaus selbst mehrfach mikrobielle Kontamination bei einem Fertigarzneimittel festgestellt, das im genannten Equipment hergestellt worden ist. Als wahrscheinliche Ursache wurden im CAPA-Protokoll eine unzureichende Reinigung der Ventile sowie eine mangelnde Überwachung durch die Qualitätssicherung festgestellt. Der FDA fehlt hier die Nennung der Betriebsleitung, die nicht in der Lage war, die tägliche Reinigung zufriedenstellend zu überwachen. Auch wurden die Untersuchungen nicht auf andere Anlagen ausgedehnt, um mögliche Fälle einer Kreuzkontamination feststellen zu können.

Mikrobiologische OOS-Ergebnisse

Die FDA bemängelt hier die unzureichende Untersuchung von OOS-Ergebnissen bei Burkholderia cepacia, Hefen und Schimmelpilzen im Fertigarzneimittel. So erhielt der Hersteller von Februar 2020 bis September OOS-Ergebnisse in den Prüfungen auf Burkholderia cepacia oder Hefen und Schimmelpilzen in Fertigarzneimittelchargen. Die betroffenen Chargen wurden auf nicht-dedizierten Anlagen hergestellt, in denen auch andere Arzneimittel hergestellt werden. Ein eröffneter CAPA-Fall wurde nach 8 Monaten als erfolgreich abgeschlossen, ohne die Untersuchung auf andere, möglicherweise betroffene Arzneimittelchargen auszuweiten, die im genannten Zeitraum hergestellt worden waren. Es wurden außerdem keine Maßnahmen eingeleitet, um das erneute Auftreten von Bioburden OOS-Ergebnissen zu verhindern.

In Anbetracht der Art der Verstöße empfiehlt die FDA dringend, einen qualifizierten Berater zu beauftragen, der das Unternehmen bei der Einhaltung der GMP-Anforderungen unterstützt.

Den Warning Letter im Original finden Sie auf der Seite der FDA.

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