USP überarbeitet General Chapter <1225> Validation of Compendial Procedures: Ergänzung eines Abschnitts zu Life Cycle Management

Nach der Veröffentlichung des "Stimuli Articles: Lifecycle Management of Analytical Procedures: Method Development, Procedure Performance Qualification, and Procedure Performance Verification" im Pharmacopeial Forum 39(5) (September-Oktober 2013) hat die USP nun eine Überarbeitung des General Chapter <1225> "Validation of compendial procedures" im PF 42(2) (März-April 2016) vorgeschlagen.

Das Kapitel wird überarbeitet, um einen neuen Abschnitt  zu Lifecycle Management analytischer Methoden zu integrieren. Ziel dieser Revision ist, das Validierungskonzept an der kürzlich erschienenen FDA Guidance "Analytical Procedures and Methods Validation for Drugs and Biologics" (Juli 2015) auszurichten, welche ebenfalls einen Abschnitt zu "Life Cycle Management of Analytical Procedures" beinhaltet.

Im neuen Abschnitt zu "Life Cycle Management" des General Chapter <1225> wird hervorgehoben, dass analytische (Arzneibuch-)Verfahren nach erfolgreicher Validierung (bzw. Überprüfung) und Implementierung bei der routinemäßigen Anwendung überwacht werden sollten, um sicherzustellen, dass diese Verfahren für die vorgesehenen Verwendungszwecke geeignet bleiben. Trendanalysen der Leistungsfähigkeit sollten durchgeführt werden, um einerseits dokumentierte Nachweise zu erbringen, dass das Verfahren den erforderlichen Standard erfüllt, andererseits um den Bedarf an Optimierung und ggf. Revalidierung des ganzen oder eines Teiles des analytischen Verfahrens einzuschätzen. Wenn ein Analysenverfahren die etablierten Systemanforderungen nur mit wiederholten Anpassungen der im analytischen Verfahren genannten Systembedingungen erfüllt, sollte das Analysenverfahren entsprechend überprüft, geändert und ggf. validiert werden. Während der kommerziellen Nutzungsdauer eines Produkts können neue Informationen und Risikobewertungen (z.B. Auftreten einer neuen Verunreinigung) die Entwicklung und Validierung eines neuen oder alternativen Analysenverfahrens erfordern. Durch neue Testtechnologien kann ein größeres Verständnis und/ oder Vertrauen bei der Prüfung (oder Bewertung) der Produktqualität erreicht werden. Deswegen sollte die Angemessenheit von analytischen Prozessen regelmäßig bewertet und neue oder alternative validierte Verfahren berücksichtigt werden.

Im Abschnitt "Data Elements Required for Validation" wird zudem ein Verweis auf das General Chapter <1092> "The Dissolution Procedure: Development and Validation" aufgenommen.

Zusätzlich wurde in der gleichen Ausgabe des PF 42(2) ein "Stimuli Article" zu "Fitness for Use: Decision Rules and Target Measurement Uncertainty" veröffentlicht. Der Artikel befasst sich mit mehreren Themen im Detail: was sind Entscheidungsregeln? Wie werden sie entwickelt? Wie setzt man die Ziel-Messunsicherheit fest? Das USP Validierung und Verifizierung Expertenpanel bittet um Stellungnahme zu den Inhalten dieses "Stimuli Articles".

In der Einleitung des Artikels steht:

Ein wesentlicher Faktor - wenn nicht sogar der Wichtigste - zur Annahme des Lebenszyklusansatzes für analytische Verfahren ist sicherzustellen, dass das zu berichtende Ergebnis für den Verwendungszweck geeignet ist. Es ist wichtig, den Verwendungszweck der Ergebnisse zu kennen und eine Methode zu etablieren, mit der Kriterien definiert werden können, die bei der Bewertung der Eignungs- bzw. Zweckdienlichkeit der Ergebnisse verwendet werden können. An Hand der zu berichtenden Ergebnisse werden üblicherweise Entscheidungen getroffen. Die Herausforderung besteht darin, die zu treffenden Entscheidungen in Bezug auf die relevanten Ergebnisse klar zu definieren. Derzeit gibt es keinen klaren allgemeinen und international vereinbarten Prozess, um zu definieren, ob ein solches Ergebnis zwecktauglich ist. Die Entwicklung von Konzepten zur Entscheidungsregelung (DR - decision rule) liefert einen hilfreichen Ansatz zur Bestimmung der Zwecktauglichkeit.

Das "Analytical Target Profile" (ATP) definiert die Anforderungen an die zu berichtenden Ergebnisse hinsichtlich ihrer Eignung für einen bestimmten Zweck genau. Die Entscheidungsregel (DR) definiert die Verwendung des relevanten Ergebnisses und kann Informationen, wie akzeptable Wahrscheinlichkeiten liefern, die erforderlich sind, um die Ziel-Messunsicherheit (TMU - target measurement uncertainty) festzulegen. Die TMU kann Teil des ATPs werden, was für die Pharmaindustrie wertvoll ist, da ein mathematischer Beweis erbracht wird, dass die relevanten Ergebnisse für die Verwendung geeignet sind.

Die erforderliche Qualität oder Toleranz für die Messunsicherheit  (Bias und Unsicherheit) in Bezug auf die relevanten Ergebnisse kann je nach Verwendung variieren. Die akzeptable Unsicherheit für das relevante Ergebnis zur Chargenfreigabe kann höher sein, als die, die für die Stabilitätsstudie dieser Charge erforderlich ist. Ein definierter Prozess mit Wissensmanagement, Risikoanalyse und Prozessabbildung hilft, die Verwendung des relevanten Ergebnisses und seine erforderliche Qualität zu definieren. Jede Verwendung bedarf ihre eigene DR und ATP, da die Messgröße und die akzeptablen Risiken variieren können.

Nach erfolgreicher Anmeldung im USP Pharmacopeial Forum haben Sie Zugriff auf den Entwurf des General Chapters <1225> und den kompletten "Stimuli Article".

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