USP-Kapitelentwurf für E&Ls in parenteralen Arzneimitteln

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Die USP erweitert die Kapitel der Extractables and Leachables (E&Ls) Serie <1664>. Der Entwurf des Kapitels <1664.2> Parenteral Drug Products (Intramuscular, Intravenous, and Subcutaneous), wurde jetzt offiziell im Pharmacopeial Forum (PF) 51(3) veröffentlicht und steht bis zum 31. Juli 2025 für öffentliche Kommentare zur Verfügung.
Anwendungsbereich und Schlüsselbegriffe
Das USP-Kapitel <1664> und seine Unterabschnitte befassen sich mit Leachables, die aus der Verpackung und/oder dem Abgabesystem eines Arzneimittels stammen. Arzneimittel können jedoch auch Leachables aus ihren Herstellungsanlagen enthalten. In Anbetracht der weit verbreiteten Verwendung von Kunststoffen und/oder anderen polymeren Komponenten in Herstellungsanlagen, die zur Herstellung biologischer parenteraler Arzneimittel verwendet werden, befasst sich das vorgeschlagene Kapitel auch mit Leachables, die aus Herstellungsanlagen und deren Komponenten stammen. Eine ausführlichere Erörterung von E&Ls im Zusammenhang mit Herstellungskomponenten findet sich im USP-Kapitel <665> Plastic Components and Systems used to Manufacture Pharmaceutical Drug Products and Biopharmaceutical Drug Substances and Products. Anwender von Medizinprodukten und Kombinationsprodukten, die als Medizinprodukte reguliert sind (z. B. Delivery-Systeme), sowie von Verpackungen, die als Medizinproduktbestandteil gelten, sollten die zusätzlichen Device-spezifischen FDA-Leitlinien für die Industrie beachten.
Das vorgeschlagene neue Kapitel befasst sich mit spezifischen Erwägungen zu (organischen) Leachables in parenteralen Arzneimitteln (Parenteral Drug Products - PDP). Es konzentriert sich auf Arzneimittel (Injektionen), die intramuskulär, intravenös und subkutan verabreicht werden. Parenterale Arzneimittel, die auf anderen Wegen verabreicht werden, wie z. B. intradermal, intraarteriell, intrakardial, intraspinal, intraartikulär, epidural und perineural, können aufgrund ihres spezifischen Verabreichungsweges besondere Herausforderungen im Hinblick auf Leachables mit sich bringen.
Aufgrund der Art der Anwendung werden PDPs im Allgemeinen als Hochrisiko-Darreichungsformen eingestuft. Zudem bestehen die für diese Arzneimittel verwendeten Verpackungssysteme häufig aus mehreren Arten von Komponenten (z. B. Elastomere, Glas und Kunststoffe). Polymere Materialien (Kunststoffe oder Elastomere) können komplexe chemische Zusammensetzungen und daher eine Vielzahl von potenziell extrahierbaren Stoffen aufweisen. Daher erfordern PDPs in der Regel Folgendes:
- Studien zu Extractables für das Verpackungssystem (oder die Komponenten),
- Studien zu Extractables für das Herstellungssystem (oder die Komponenten),
- eine Leachables-Studie (in der Regel als Teil der Stabilitätsstudie) für die Arzneimittelzulassung, die die vorgesehenen Lagerungs- und Verwendungsbedingungen während der vorgeschlagenen Haltbarkeitsdauer unterstützt,
- Empfindliche, selektive und geeignete Analysemethoden für Leachables sowohl für die gezielte als auch für die nicht gezielte Analyse,
- Bewertungen der Leachables auf der Grundlage eines begründeten toxikologischen Schwellenwerts,
- Leachables-Extractables Korrelationen.
Spezifikationen für Leachables, einschließlich Akzeptanzkriterien, können eventuell erforderlich sein, wenn die Kontrolle der Leachables nicht durch eine Eingangskontrolle der Verpackungskomponenten (z. B. Extractables) erfolgen kann. Die Entwicklung und Anwendung von Spezifikationen für Extractables und Leachables mit geeigneten Akzeptanzkriterien ist jedoch eine Frage der Zulassung und muss daher von Fall zu Fall unter Einbeziehung der zuständigen Behörden erfolgen.
Weitere Informationen finden Sie online im Pharmacopeial Forum (PF).