USP Kapitel <1049.1> Stabilitätsstudien für biotechnologische und biologische Produkte

Kapitel <1049.1> gliedert sich in mehrere Kernbereiche, die die Stabilitätsbewertung von Biologika – sowohl in der Wirkstoff- (DS) als auch Fertigprodukt-Form (DP) – über alle Entwicklungsphasen hinweg beleuchten.

1. Stabilitätsstrategie und -design

Das Kapitel beschreibt, wie Stabilitätsprogramme auf Basis von Lagerbedingungen, Produkttyp (z. B. rekombinante Proteine, mAbs), Produktformulierung und Behältnis entworfen werden. Langzeitlagerung erfolgt meist bei 5 °C oder tiefer, ergänzend dazu kommen beschleunigte (25 °C oder 30 °C) und Stressbedingungen (37 °C oder 40 °C) zum Einsatz.

2. Lebenszyklusbezogene Anwendung

Präklinische Phase: Einsatz einfacher, aber aussagekräftiger Studien, oft mit nur einem Batch.

Frühe klinische Phasen: Real-Time-Daten sind notwendig, z. B. zur Festlegung des klinischen Verfallsdatums (clinical shelf life).

Späte klinische Phasen: Erfordern mindestens drei Chargen, die aus einem kommerziell repräsentativen Prozess stammen.

Zulassung und Marktanwendung: Umfasst umfassende Stabilitätsprüfungen inklusive Temperaturzyklen, Agitation, Lichtstabilität, kumulative Studien und In-Use-Szenarien.

3. Container, Lagerbedingungen und Materialrepräsentanz

Das Kapitel betont die Bedeutung repräsentativer Primärverpackungen (z. B. Glasfläschchen, Spritzen) und deren Lagerorientierung (z. B. invertiert). Humiditätskontrolle ist wichtig bei bestimmten Verpackungstypen wie semipermeablen Beuteln.

4. Erweiterte Stabilitätsstudien

Empfohlen werden zusätzliche Studien wie:

  •     Temperaturwechsel (z. B. Transportbedingungen)
  •     Agitation
  •     Lichtstabilität
  •     In-Use-Stabilität (z. B. nach Reconstitution oder Anwendung)
  •     Studien an Kombinationserzeugnissen (z. B. Autoinjektoren, On-Body-Injektoren)

5. Statistik und Auswertung

Stabilitätsdaten werden mit statistischen Modellen analysiert (z. B. linear, nicht-linear), um Expiry-Daten mit hoher Sicherheit abzuleiten. Das Kapitel unterscheidet außerdem zwischen Shelf-Life-Schätzung und Stability-Trending und beschreibt das Vorgehen bei Out-of-Trend-Ergebnissen (OOT).

6. Anwendung für Post-Approval-Changes

Stabilitätsdaten unterstützen regulatorische Änderungen nach Marktzulassung. Das Kapitel bietet hier Ansätze für risikobasierte Reduktionen des Studienumfangs.

7. Validierung und Auswahl der Testmethoden

Nur stabilitätsanzeigende Methoden, die Veränderungen detektieren können, sind zulässig. Besondere Anforderungen bestehen für Potenztests, z. B. bei biologischen Assays. Methoden müssen auf spezifische Degradationspfade zugeschnitten sein.

USP-Kapitel <1049.1> aus dem Entwurf USP PF 51.4 stellt eine umfassende, praxisnahe Anleitung zur Durchführung von Stabilitätsstudien biotechnologischer Produkte dar. Falls Sie den kompletten Entwurf lesen wollen, können Sie dies auf der offiziellen Webseite der USP. Eine Kommentierung ist bis 30. September 2025 noch möglich.

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