Ursachen erhöhter Leitfähigkeit im Reinstdampf-Kondensat

Die Qualität von Reinstdampf wird über sein Kondensat bewertet - dieses muss den Anforderungen für WFI (Water for Injection) entsprechen. Da der Reinstdampf durch Phasenübergang erzeugt wird, ist er üblicherweise sehr rein. Dennoch können erhöhte Werte bei Leitfähigkeit oder TOC auftreten. Verschiedene Ursachen können hierfür verantwortlich sein.

1. Technische Defekte

  • Defekter Wärmetauscher: ein defekter Wärmetauscher im Reinstdampf-Erzeuger kann zum Übertritt von Heiz-Dampf auf die reine Seite führen.
  • Riss im Probenahmekühler: eine Undichtigkeit ermöglicht den Eintrag von Kühlwasser ins Kondensat.
  • Gegenmaßnahmen: technische Defekte beseitigen

2. Chemische Einflüsse aus dem Speisewasser

  • Dampfflüchtige organische Substanzen (z. B. Huminstoffe) können sich bei hohen Temperaturen zersetzen und dabei leitfähige, niedermolekulare Verbindungen bilden.
  • Gegenmaßnahmen: Optimierte Speisewasseraufbereitung oder thermische Entgasung des Speisewassers.

3. Unterdruck in der Anlage

  • Wird die Anlage z. B. am Wochenende abgeschaltet, kann sich ein Unterdruck bilden. Über Abwasser- oder Kondensatleitungen können dann gasförmige oder flüssige Verunreinigungen eindringen. Beim Wiederanfahren dauert es mitunter Tage oder Wochen, bis die Verunreinigungen, die an Oberflächen anhaften können, ausgespült sind.
  • Lösung: Unterdruck vermeiden, z. B. durch aktive Belüftung des sich abkühlenden Reinstdampf-Systems mit gefilterter, ölfreier Druckluft.

4. Einfluss der Prüfmethode

  • Falls Leitfähigkeit sowie TOC sowohl online bzw. at-line als auch im Labor geprüft werden, sind signifikante Unterschiede zu erwarten. Messwerte können je nach Messsystem deutlich voneinander abweichen: Zum Beispiel:
    - Online: 0,2 µS/cm
    - At-line: ca. 0,4 µS/cm
    - Labor: bis zu 0,8 µS/cm
  • Grund: Durch den Kontakt mit Luft wird CO2 aufgenommen, wodurch leitfähige Kohlensäure bzw. Hydrogencarbonate entstehen.

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