Unzureichende Media Fills in einem FDA Warning Letter

Media Fills (Process Simulations) stehen im Mittelpunkt jeder FDA-Inspektion in einer aseptischen Herstellung. Zwischen dem 3. und dem 11. November 2016 inspizierte die FDA das koreanische Unternehmen Firsons Co., Ltd., und bemängelte neben einer Vielzahl anderer GMP-Verstöße auch ein unzureichendes Media Fill Programm.

GMP-Mängel werden in FDA-Warning Lettern immer auf Vorgaben aus dem 21 CFR Part 211 referenziert. In diesem Fall auf 21 CFR 211.113(b) "Your firm failed to establish and follow appropriate procedures that are designed to prevent microbiological contamination of drug products purporting to be sterile, and that include validation of all aseptic and sterilization processes".

Folgende Punkte sind aus Sicht der FDA unzureichend:

  • Die Häufigkeit der Media Fills war zu gering
  • Die Media Fills deckten nicht die Worst-Case Bedingungen der Produktion ab
  • Vor dem Media Fill wurde eine "extra" Reinigung durchgeführt
  • Man gab Alkohol zum Nährmedium
  • Die Anzahl der abgefüllten Einheiten als auch die Dauer des Media Fills deckten nicht die realen Produktionsbedingungen ab
  • Das Media Fill Programm deckte nicht alle geplanten und ungeplanten Eingriffe ab und simulierte auch nicht die maximal zugelassene Personenzahl im Reinraum
  • Den Media Fill Aufzeichnungen fehlen grundsätzliche Informationen, u.a. die Namen der an den Media Fills beteiligten Personen

Die FDA führte noch einmal aus, dass Media Fills exakt die realen aseptischen Praktiken und Bedingungen, inkl. alle möglichen Interventionen, simulieren soll und mindestens halbjährlich für jede Schicht durchzuführen sind.

Die Firma beantwortete die Mängelliste mit einem neuen Media Fill Plan und Resultaten von neu durchgeführten Media Fills. Allerdings betrachtete die FDA die Antwort als unzureichend. U.a. fehlten die Dokumentationen der Eingriffe als auch der Prüfungen auf kontaminierte Einheiten.

In Bezug auf die Media Fill Mängel und deren unzureichende Beantwortung erwarte die FDA u.a. nun folgende weiterführenden Maßnahmen:

  • Eine umfassende Überprüfung des Media Fill Programms und CAPA-Maßnahmen, um eine ausreichende Simulation der Worst-Case Bedingungen der kommerziellen Herstellung sicherzustellen. Weiterhin erwartet man Details zur Überprüfung des Bewuchses von Einheiten als auch einen Abgleich der Chargenausbeute
  • Eine Übersicht über alle seit den 1.1.2015 durchgeführten Media Fills mit Nennung der Linie, des Datums des Media Fills, der Anzahl der abgefüllten Einheiten, der Anzahl der untersuchten Einheiten und der Anzahl der potentiell dabei festgestellten kontaminierten Einheiten

Aufgrund der zahlreichen festgestellten Mängel, nicht nur in Bezug zum Media Fill, empfiehlt die FDA zur Abarbeitung der Mängel das Engagement eines Beraters. Die Firma unterliegt bis zur Mängelbeseitigung seit dem 11.5.2017 einem Importverbot.

Quelle: FDA Warning Letter an Firson Co. Ltd.

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