Überarbeitung des EMA-Leitfadens zur Entwicklung, Herstellung, Charakterisierung und Spezifikation von monoklonalen Antikörpern und verwandten Produkten

Im Juli kündigte die EMA die 2. Revision ihres Leitfadens zur "Qualität von Monoclonaler Antikörper und verwandter Produkte" an.

Rückblick

Diese Richtlinie aus dem Jahr 2016 wird auf Grund der Überarbeitung der in Zusammenhang stehenden Guideline "Radiopharmazeutika auf der Basis monoklonaler Antikörper" (3AQ21A) ebenfalls überarbeitet, denn mit ihrem Inkrafttreten ersetzte sie sowohl die Richtlinie zur "Herstellung und Qualitätskontrolle von monoklonalen Antikörpern" (3AB4A) als auch die bis dahin in der Richtlinie  "Radiopharmazeutika auf der Basis monoklonaler Antikörper" (3AQ21A) aufgeführten Qualitätsanforderungen für monoklonale Antikörper.

Aktuelle Revision - Das Concept Paper

Die aktuelle Leitlinie für Radiopharmazeutika auf der Basis monoklonaler Antikörper (Eudralex 3AQ21a) wurde allerdings zuletzt 1991 überarbeitet, was eine gründliche Revision notwendig macht, denn sie entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Entsprechend hat die EMA die Problemstellung wie folgt definiert:

„Seit 1991 wurden auf dem Gebiet der Radiopharmazeutika zahlreiche Entwicklungen vorgenommen, u.a. verschiedene neue Antikörperformate und neue Konjugationstechnologien. Gleichzeitig haben sich neue Herstellungstechnologien und Analysemethoden entwickelt, die mit neuen behördlichen Anforderungen einhergehen, die sich teilweise in den aktuellen Zulassungsdokumenten widerspiegeln. Diese Entwicklungen müssen in einer überarbeiteten Leitlinie berücksichtigt werden.

Die Überarbeitung der Leitlinie für Radiopharmazeutika auf der Grundlage monoklonaler Antikörper Bereichen wird parallel zur Überarbeitung der Qualitätsleitlinie für Radiopharmazeutika (EMEA/CHMP/QWP/306970/2007) und zur Entwicklung einer medizinischen Leitlinie für die Entwicklung therapeutischer Radiopharmazeutika erfolgen. Dieses spezifische Dokument wird sich nicht mit denselben befassen, sondern die Verbindungen zwischen Qualität, nicht-klinischen und klinischen Modulen, die in das Dossier aufzunehmen sind, ergänzen.“

Mit der Überarbeitung soll den aktuellen Entwicklungen sowohl im Bereich der Radiopharmazeutike als auch bei den monoklonlaen Antikörpern Rechnung getragen werden. Sie soll Empfehlungen zu Qualität und nicht-klinischen Aspekten dieser Produkte geben. Dabei werden auch weiterführende Themenbereiche berührt bzw. müssen daraus folgende Fragestellungen berücksichtigt werden, die sich aus der bisherigen Arbeit und den Rückmeldungen in der zuständigen Redaktionsgruppe ergeben haben:

  • Eine klare Terminologie zur Identifizierung von Ausgangsstoffen, Zwischenprodukten, Linkern, Wirkstoffen und Endprodukten
  • Struktur der CTD-Qualitäts- und nicht-klinischen Module für Zwischenprodukte, Wirkstoff und Endprodukt
  • Bezugnahme auf das Dossier eines bereits zugelassenen Arzneimittels (z. B. monoklonale Antikörper, Radionuklid-Zwischenprodukte) und Anwendung eines ASMF-Verfahrens für radiopharmazeutische Vorprodukte
  • Spezifikationsanforderungen für Radionuklide, z. B. Radionuklidmerkmale, Radionuklidkonzentration, Radionuklidreinheit, radiochemische Reinheit, spezifische Aktivität, chemische Zusammensetzung, chemische Verunreinigungen, chemische Stabilität
  • Anforderungen und Beschreibung der dem Stand der Technik entsprechenden Radiomarkierungsmethode (zur Erzeugung eines stabilen Konjugats) (entweder durch den Hersteller oder durch den Anwender durchgeführt)
  • Spezifikationsanforderungen für Wirkstoff und Fertigprodukt, z. B. Identität, Reinheit, Potenz, Sterilität
  • Haltbarkeitszuordnung, Kennzeichnung und Verpackung des Fertigprodukts
  • Nichtklinische Prüfungen, z. B. Wirkungsmechanismus, Stabilität des Konjugats im Plasma, freies Radionuklid, freier Antikörper, Reproduktionsfunktion, fötale Toxizität, mutagenes Potenzial, karzinogenes Potenzial
  • Leitlinien für die Berechnung der absorbierten Dosis für Zielgewebe/-organe, z. B. MilliGray pro Einheit der verabreichten Aktivität unter Berücksichtigung der Zerfallsraten

Aktuell ist die öffentliche Kommentierung bis zum 31. Oktober 2023 möglich. Ausführlichere Informationen finden Sie auf der EMA Website unter "Development, production, characterisation and specifications for monoclonal antibodies and related products"

Zurück zur Newsübersicht

Kontakt

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen?

Concept Heidelberg GmbH
Rischerstraße 8
69123 Heidelberg

Tel. :+49622184440
Fax : +49 6221 84 44 84
E-Mail: info@concept-heidelberg.de

zum Kontaktformular

NEWSLETTER

Bleiben Sie informiert mit dem GMP Newsletter von Concept Heidelberg!

GMP Newsletter

Concept Heidelberg bietet verschieden GMP Newsletter die Sie auf Ihren Bedarf hin zusammenstellen können.

Hier können Sie sich kostenfrei registrieren.