Reduziert das Erhitzen in einem Verdampfer die mikrobielle Belastung von Cannabis?

Es gibt aktuell eine anhaltende Diskussion darüber, welche mikrobiologischen Qualitätsanforderungen für medizinisches Cannabis je nach Anwendungsweg gelten. In diesem Zusammenhang wurden in einem Cannabis-Monographieentwurf im USP Herbal Medicines Compendium (HMC) aus dem vergangenen Jahr bestimmte mikrobiologische Anforderungen vorgeschlagen. Dazu gehören z. B. Vorgaben für die orale Anwendung, strengere Anforderungen für die inhalative Anwendung sowie besondere Anforderungen für gefährdete Anwendergruppen, wie z. B. immunsupprimierte Patienten. Der Entwurf der Ph.Eur.-Monographie für Cannabisblüten enthält jedoch derzeit keine spezifischen mikrobiellen Grenzwerte. Um hier voranzukommen, haben Autoren der FDA kürzlich einen Artikel über eine mikrobiologische Studie von Bulk-Cannabis in der Zeitschrift Frontiers in Cellular and Infection Microbiology veröffentlicht (13. Januar 2023, Ausgabe 12 - 2022).

Welchen Einfluss hat die Erhitzung in einem Verdampfer auf die mikrobiologische Qualität?

Bei der Verabreichung durch Inhalation wird Cannabis in der Regel in einem Verdampfer erhitzt, verdampft und/oder aerosoliert und inhaliert. "Es ist bekannt, dass das Erhitzen auf hohe Temperaturen Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und Pilze, abtötet; das Ausmaß ist jedoch abhängig von der Expositionszeit und der Temperatur", so die Autoren des Artikels. Und: "Es ist nicht bekannt, ob das Erhitzen von Cannabis bei den Temperaturen und Zeiten, die bei einem kommerziellen Verdampfer im klinischen Umfeld üblich sind, die mikrobielle Belastung von Cannabis signifikant verringert wird".

Für die Durchführung der Studie zur Bewertung dieser Frage wurde Cannabis-Testmaterial verwendet (d. h. getrocknetes Cannabispflanzenmaterial wurde in Form von Zigaretten ohne Filter geliefert). In der Studie wurden drei Arten von Cannabismaterial verwendet: Placebo ohne messbares THC, niedrige Stärke mit 1,90 % delta-9 THC und hohe Stärke mit 6,50 % delta-9 THC.

Die Autoren kommen abschließend zu folgendem Schluss:

  • Die Erhitzung der Cannabismaterialien mit Standardverdampfungsparametern von 70 Sekunden bei 190°C (vom Hersteller empfohlene Einstellungen) führte nicht zu einer signifikanten Verringerung der vorhandenen mikrobiellen Belastung.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass das Erhitzen mit einem Verdampfer nicht als wirksam angesehen werden kann, um mikrobielle Risiken im Zusammenhang mit der inhalativen Cannabisanwendung zu begrenzen.
  • Andere Dekontaminationsmethoden wie Gammabestrahlung, ultraviolette keimtötende Bestrahlung oder Pasteurisierung sind daher möglicherweise erforderlich, um die mikrobielle Kontamination von Cannabis zu begrenzen.

Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel "Investigation of microorganisms in cannabis after heating in a commercial vaporizer" (Untersuchung von Mikroorganismen in Cannabis nach Erhitzung in einem kommerziellen Verdampfer), der in Frontiers in Cellular and Infection Microbiology veröffentlicht wurde.

Zurück zur Newsübersicht

Kontakt

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen?

Concept Heidelberg GmbH
Rischerstraße 8
69123 Heidelberg

Tel. :+49622184440
Fax : +49 6221 84 44 84
E-Mail: info@concept-heidelberg.de

zum Kontaktformular

NEWSLETTER

Bleiben Sie informiert mit dem GMP Newsletter von Concept Heidelberg!

GMP Newsletter

Concept Heidelberg bietet verschieden GMP Newsletter die Sie auf Ihren Bedarf hin zusammenstellen können.

Hier können Sie sich kostenfrei registrieren.