INCBs Bericht 2018: Schwerpunkt auf Cannabis

Das International Narcotics Control Board (INCB) hat kürzlich seinen Bericht für 2018 veröffentlicht. Der Bericht legt einen starken Schwerpunkt auf Cannabis. Kapitel I des Berichts mit dem Titel "Cannabis and cannabinoids for medical, scientific and "recreational" use: risks and benefits" (Cannabis und Cannabinoide für den medizinischen, wissenschaftlichen und "Freizeitgebrauch": Risiken und Nutzen) umfasst unter anderem die folgenden Themen:

  • Cannabis, seine Derivate und die internationalen Drogenkontrollkonventionen,
  • Pharmazeutische Zulassung und Verschreibungsregime,
  • Medizinische Verwendung von Cannabinoiden,
  • Legalisierung des nicht-medizinischen Cannabiskonsums,
  • Auswirkungen auf die internationale Drogenkontrolle,
  • Schlussfolgerungen und Empfehlungen.

Die Regierungen mehrerer Staaten (darunter Deutschland seit 2017) haben Gesetze erlassen, die es Patienten in bestimmten Fällen (wie z. B. Krebs im Endstadium, Epilepsie und neurologische Erkrankungen) erlauben, Cannabinoide und medizinisches Cannabis zur Behandlung der Symptome ihrer Krankheiten einzusetzen. Das 12-seitige Kapitel stellt Beispiele vor, wie mehrere Länder auf der ganzen Welt spezielle Zugangsregelungen zu Cannabinoiden eingeführt haben:

  • Seit 2001 erlaubt Israel den medizinischen Gebrauch von Cannabis mit der Genehmigung und unter Aufsicht der Medical Cannabis Unit im Gesundheitsministerium. Die Unit ermächtigt Anbauer unter anderem, Cannabis zu produzieren und an Patienten abzugeben. Auf Empfehlung von Ärzten erteilt sie Patienten die Erlaubnis, pflanzliches Cannabis für medizinische Zwecke zu verwenden. Israel liefert pflanzliches Cannabis auch als Öl oder als getrocknete Droge (Blüten) zum Rauchen oder zum Verdampfen.
  • Im Jahr 2003 wurde in den Niederlanden ein Gesetz verabschiedet, das es Ärzten erlaubt, Cannabis für eine Reihe von medizinischen Behandlungen zu verschreiben. Cannabis wird unter staatlicher Lizenz von einem privaten Unternehmen hergestellt und von Apothekern auf ärztliche Verschreibung in standardisierter Form an Patienten zur oralen Anwendung abgegeben.
  • Im Jahr 2011 wurde in der Schweiz ein Gesetz verabschiedet, das den medizinischen Gebrauch von Cannabis zur Behandlung von chronischen Schmerzen und Spastik in Ausnahmefällen mit Zustimmung des Bundesamtes für Gesundheit erlaubt. Ärzte können für Patienten eine Lizenz zur Verwendung eines handelsüblichen synthetischen THC (Dronabinol)-Produkts oder einer von einem Apotheker hergestellten Tinktur aus Cannabis sativa mit 5 Prozent THC beantragen.
  • In den USA ist der medizinische Gebrauch von Cannabis heute in mehr als 30 Staaten und im Federal District of Columbia erlaubt.
  • Kanada hat eine Cannabis-Anbauindustrie etabliert, in der lizenzierte Produzenten Cannabis direkt an Patienten mit medizinischen Dokumenten liefern können, die die medizinische Verwendung von Cannabis erlauben.

Cannabis ist derzeit in den Anlagen I und IV des Einheits-Übereinkommens über Suchtstoffe (Single Convention on Narcotic Drugs) von 1961 - geändert durch das Protokoll von 1972 - enthalten. Die wichtigsten Cannabinoide mit psychoaktiven Eigenschaften, nämlich THC und seine Isomere und deren stereochemische Varianten, sind in Anlage I der Konvention über psychotrope Substanzen von 1971 enthalten. In seinem Jahresbericht 2017 hat das INCB die Terminologie rund um die medizinische Verwendung von Cannabinoiden überarbeitet. Dementsprechend bezieht sich der Begriff "medizinische Cannabinoide" im vorliegenden Kapitel nur auf Cannabinoide, die aus der Pflanze extrahiert oder synthetisiert wurden, deren Sicherheit und Wirksamkeit in kontrollierten klinischen Studien bewertet wurden und die zur Verwendung als Arzneimittel zugelassen sind. Die WHO hat jedoch kürzlich vorgeschlagen, den Status von Cannabis neu einzustufen.

Der vollständige Bericht 2018 des INCB ist auf der Website des International Narcotics Control Board verfügbar.

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