ICH M18: Nutzen von Vergleichbarkeitsstudien bei der Biosimilar Entwicklung
Seminarempfehlung

3/4 February 2026
Evaluation, Implementation and Use of Suitable Technologies
Im Rahmen des ICH Assembly Meetings am 18. Und 19. November hat das Management Komitee neben einer ganzen Reihe finaler Dokumente auch ein Concept Paper "Making with a focus on Effectiveness of Medicines" sowie für M18 "Framework for Determining the Utility of Comparative Efficacy Studies in Biosimilar Development Programs" genehmigt, das dann auch mit Datum 19. November auf der ICH Seite veröffentlicht wurde. Nachfolgend finden Sie den Inhalt kurz zusammengefasst.
Art der geplanten Harmonisierung
Die geplante neue multidisziplinäre Leitlinie soll Kriterien und Rahmenbedingungen festlegen, anhand derer entschieden wird, ob vergleichende Wirksamkeitsstudien (Comparative Efficacy Studies, CES) in der Entwicklung von Biosimilars noch erforderlich sind. Sie soll außerdem erläutern, unter welchen Voraussetzungen auf solche Studien verzichtet werden kann, ohne die Bewertung von Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität zu beeinträchtigen. Ziel ist es, weltweit konsistente Erwartungen früh in der Entwicklungsplanung zu schaffen.
Hintergrund und Problemstellung
Traditionell wurden CES routinemäßig für die Zulassung von Biosimilars erwartet. Mit wachsender Erfahrung zeigt sich jedoch, dass moderne analytische Methoden Unterschiede zwischen Biosimilar und Referenzprodukt wesentlich sensibler erkennen können als klinische Wirksamkeitsstudien. CES liefern daher oft keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn, benötigen aber erhebliche Ressourcen und binden Studienteilnehmer unnötig. Zahlreiche Studien und neue Leitlinien verschiedener Behörden stützen inzwischen die Position, dass CES in der Regel nicht notwendig sind. Unterschiedliche regulatorische Vorgaben in verschiedenen Regionen führen jedoch weiterhin zu einem uneinheitlichen Vorgehen.
Zielsetzung und Inhalte der Leitlinie
Die Leitlinie soll:
- relevante Faktoren definieren, um den wissenschaftlichen Nutzen von CES innerhalb von Biosimilar-Entwicklungsprogrammen zu bewerten
- einen risikobasierten Rahmen schaffen, der beschreibt, wann CES erforderlich sind und wann nicht
- darlegen, wie Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität auch ohne CES zuverlässig beurteilt werden können
- auf bestehenden ICH-Q5E-Konzepten zur Vergleichbarkeit von Herstellungsänderungen aufbauen, diese jedoch an den spezifischen Kontext der Biosimilarentwicklung anpassen



