ICH M18: Nutzen von Vergleichbarkeitsstudien bei der Biosimilar Entwicklung

Im Rahmen des ICH Assembly Meetings am 18. Und 19. November hat das Management Komitee  neben einer ganzen Reihe finaler Dokumente auch ein Concept Paper "Making with a focus on Effectiveness of Medicines" sowie für M18 "Framework for Determining the Utility of Comparative Efficacy Studies in Biosimilar Development Programs" genehmigt, das dann auch mit Datum 19. November auf der ICH Seite veröffentlicht wurde. Nachfolgend finden Sie den Inhalt kurz zusammengefasst.

Art der geplanten Harmonisierung

Die geplante neue multidisziplinäre Leitlinie soll Kriterien und Rahmenbedingungen festlegen, anhand derer entschieden wird, ob vergleichende Wirksamkeitsstudien (Comparative Efficacy Studies, CES) in der Entwicklung von Biosimilars noch erforderlich sind. Sie soll außerdem erläutern, unter welchen Voraussetzungen auf solche Studien verzichtet werden kann, ohne die Bewertung von Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität zu beeinträchtigen. Ziel ist es, weltweit konsistente Erwartungen früh in der Entwicklungsplanung zu schaffen.

Hintergrund und Problemstellung

Traditionell wurden CES routinemäßig für die Zulassung von Biosimilars erwartet. Mit wachsender Erfahrung zeigt sich jedoch, dass moderne analytische Methoden Unterschiede zwischen Biosimilar und Referenzprodukt wesentlich sensibler erkennen können als klinische Wirksamkeitsstudien. CES liefern daher oft keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn, benötigen aber erhebliche Ressourcen und binden Studienteilnehmer unnötig. Zahlreiche Studien und neue Leitlinien verschiedener Behörden stützen inzwischen die Position, dass CES in der Regel nicht notwendig sind. Unterschiedliche regulatorische Vorgaben in verschiedenen Regionen führen jedoch weiterhin zu einem uneinheitlichen Vorgehen.

Zielsetzung und Inhalte der Leitlinie

Die Leitlinie soll:

  • relevante Faktoren definieren, um den wissenschaftlichen Nutzen von CES innerhalb von Biosimilar-Entwicklungsprogrammen zu bewerten
  • einen risikobasierten Rahmen schaffen, der beschreibt, wann CES erforderlich sind und wann nicht
  • darlegen, wie Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität auch ohne CES zuverlässig beurteilt werden können
  • auf bestehenden ICH-Q5E-Konzepten zur Vergleichbarkeit von Herstellungsänderungen aufbauen, diese jedoch an den spezifischen Kontext der Biosimilarentwicklung anpassen

Erwartetes Ergebnis

Die Leitlinie soll ein harmonisiertes, wissenschaftlich fundiertes Vorgehen etablieren, um den Bedarf an CES eindeutig zu bestimmen. Dies soll die Entwicklung von Biosimilars effizienter machen, regulatorische Planungssicherheit schaffen und unnötige Studien vermeiden.

Organisation und Zeitplan

Ein Expert Working Group (EWG) mit Fachleuten aus Qualität, Analytik, klinischer Bewertung und Pharmakologie soll das Projekt durchführen. Eine Draft-Version wird innerhalb von 18 Monaten erwartet, die komplette Leitlinie innerhalb von drei Jahren.

Zurück zur Newsübersicht

Kontakt

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen?

Concept Heidelberg GmbH
Rischerstraße 8
69123 Heidelberg

Tel. :+49622184440
Fax : +49 6221 84 44 84
E-Mail: info@concept-heidelberg.de

zum Kontaktformular

NEWSLETTER

Bleiben Sie informiert mit dem GMP Newsletter von Concept Heidelberg!

GMP Newsletter

Concept Heidelberg bietet verschieden GMP Newsletter die Sie auf Ihren Bedarf hin zusammenstellen können.

Hier können Sie sich kostenfrei registrieren.