Herstellverfahren sterile Produkte: Warning Letter an Texas Longhorn

Eigentlich sind Texas Longhorns klassische Weiderinder mit weit ausladenden Hörnern, die wir alle aus diversen Western kennen. Mit Mängelberichten der FDA haben diese i. d. R. nichts zu tun. In diesem Fall geht es aber um eine Firma in Austin, USA.

Im Rahmen einer Inspektion der FDA im Herbst 2021 bei Texas Longhorn RX, LLC hatte der Inspektor eine Reihe schwerwiegender Mängel bei den dort verwendeten Herstellverfahren von sterilen Produkten identifiziert. Laut Aussage der FDA können diese Mängel zu einer Gefährdung des Patienten führen. Entsprechend reagierte die Behörde mit der Erstellung eines 483 er Formulars.

Der regulatorische Hintergrund in diesem Fall ist der Abschnitt  503A der FDCA (Food, Drug, and Cosmetic Act), der sich mit den Herstellbedingungen für Humanarzneimittel in der staatlich lizensierten Apotheke befasst. Dort werden auch evtl. Ausnahmen und deren Voraussetzungen beschrieben.

Inhalt

In ihrem Warning Letter beschreibt die FDA eine ganze Reihe von Mängeln in Hinsicht auf Vorgaben von FDCA:

  • Die Konzeption der Anlage ermöglicht den Zustrom unreinerer Luft in reinere Bereiche
    a. Die Trennung zwischen den Reinraumklassen ISO5 und ISO7 waren nicht ausreichend abgedichtet
    b. Zwischen den Bereichen ISO7 und ISO 8 gab es sichtbare Risse
  • Kreuzkontaminationen zwischen risikoreichen und weniger risikoreichen Arzneimitteln waren nicht auszuschließen, da beide in denselben Räumlichkeiten hergestellt wurden
  • In den ISO-klassifizierten Bereichen gab es sichtbare Verschmutzungen und unbekannte Fremdsubstanzen auf Oberflächen
  • Transferdesinfektionen fehlten
  • Es waren keine Rauchstudien durchgeführt worden
  • Die Bedingungen während der APS (Media Fills) waren nicht geeignet, die Herstellbedingungen unter Worst Case Bedingungen zu simulieren.

Reaktion

In der Folge übersendete das Unternehmen der FDA eine Liste mit Abhilfemaßnahmen, zu denen die FDA allerdings wie folgt Stellung genommen hat:

"Wir haben die Antwort Ihres Unternehmens auf das Formular FDA 483 geprüft. Obwohl eine der von Ihnen vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen angemessen erscheint, sind andere mangelhaft." (Übers. der Red.)

So überzeugte die Maßnahme zur besseren Abdichtung zwischen ISO5 und ISO 7 nicht, denn eine detaillierte Beschreibung fehlte. Ebenso erfolgte keine Abschätzung, ob in der Folge eine Neuklassifizierung nötig sein könnte. Ähnliches gilt für die gefundenen Risse. Es wurden außerdem zwar Maßnahmen der räumlichen Trennung zur Verhinderung von Kreuzkontaminationen angekündigt, aber ohne zeitlichen Rahmen und ohne die Angabe, dass die Produktion so lange nicht in der bisherigen Form weiterläuft.

Die gefundene Fremdsubstanz wurde vom Unternehmen zwar entfernt, aber ohne eine Klärung um was es sich gehandelt hat, geschweige denn herauszufinden, was die Quelle war.

In ähnlicher Form waren auch die Rückmeldungen zu den anderen gefundenen Mängeln, was zum jetzt vorliegenden Warning Letter führte.

Für eine ausführlichere Beschreibung lesen Sie bitte direkt den Warning Letter der FDA an Texas Longhorn auf der FDA Homepage.

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