FDA´s finale REMS-Richtlinie

Mit Veröffentlichung der endgültigen REMS-Richtlinie hat die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) ihr Engagement für eine effiziente Umsetzung von Risikomanagementstrategien (Risk Evaluation and Mitigation Strategy =  REMS) bekräftigt und sichergestellt, dass diese die Entwicklung von Generika nicht behindern. Die Richtlinie verdeutlicht die Auffassung der FDA darüber, in welchen Fällen eine REMS notwendig ist, um sicherzustellen, dass der Nutzen eines Arzneimittels seine Risiken überwiegt. Das Dokument finalisiert den am 21. September 2016 veröffentlichten Entwurf.

Arzneimittel müssen ein angemessenes Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweisen und ein Tool zur Sicherstellung ist eine REMS. Dieses "Arzneimittelsicherheitsprogramm" kann die FDA für bestimmte Medikamente mit ernsthaften Sicherheitsbedenken verlangen. Die Behörde kann auch weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Anwendung (elements to assure safe use  = ETASU) als Teil einer Strategie zur Minderung eines spezifischen Risikos fordern. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Ärzte und Apotheker über alle notwendigen Informationen verfügen, um das Arzneimittel angemessen zu verschreiben oder sicher abzugeben.

Die finale Guideline nennt sechs Faktoren anhand derer die FDA entscheidet, ob eine REMS für ein bestimmtes Arzneimittel erforderlich ist und welche Art von REMS erforderlich sein könnte:

  • Der Schweregrad aller bekannten oder potenziellen Nebenwirkungen, die mit dem Arzneimittel zusammenhängen können, und die Hintergrund-Inzidenz solcher Vorfälle in der Bevölkerung, die das Arzneimittel wahrscheinlich einnehmen werden;
  • Der erwartete Nutzen des Arzneimittels in Bezug auf Krankheit oder Befinden;
  • Die Ernsthaftigkeit der Krankheit oder des Zustands, die mit dem Arzneimittel behandelt werden soll;
  • Ob es sich um einen neuen Wirkstoff handelt (new molecular entity);
  • Die erwartete oder tatsächliche Dauer der Behandlung mit dem Arzneimittel; und
  • Die geschätzte Größe der Population, die wahrscheinlich mit dem Arzneimittel behandelt wird.

Während eine REMS ein entscheidendes Instrument ist, um die sichere Anwendung eines Arzneimittels zu unterstützen, nutzen einige Unternehmen die REMS auch, um die Einführung von Generika zu verzögern. Wenn ein Generika-Antragsteller eine generische Version eines Arzneimittels mit einer REMS mit ETASU vermarkten möchte, sind Generika- und Originalhersteller verpflichtet, ein einziges, gemeinsames REMS-Programm zu entwickeln, es sei denn, die FDA verzichtet auf diese Anforderung und erlaubt dem Generikum, einen anderen, vergleichbaren Aspekt der ETASU zu verwenden (s. auch das einheitliche, gemeinsame System REMS für Markenprodukte und Generika). Nach Angaben der Behörde haben sich Originalhersteller in einigen Fällen geweigert, Muster von Marken-Produkten mit REMS mit ETASU zu verkaufen, was die Lieferung des Arzneimittels an potenzielle generische Wettbewerber beeinträchtigt. Generische Arzneimittel-Entwickler benötigen jedoch Proben des Original-Arzneimittels, um ihr generisches Produkt zu entwickeln (z.B. für Bioäquivalenzstudien). Aus diesem Grund begann die FDA im Mai 2018 mit einer verfügbaren und fortlaufend aktualisierten Liste von Unternehmen, die möglicherweise den Zugang zu den Proben ihrer Marken-Produkte blockiert haben.

Weitere Informationen finden Sie in der finalen Guideline mit dem Titel FDA's Application of Statutory Factors in Determining When a REMS Is Necessary.

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