FDA Warning Letter wegen unsachgemäßer Lagerbedingungen und Umverpackung/Umetikettierung

Ende Dezember 2022 hat die U.S. Food and Drug Administration (FDA) einen Warning Letter datiert auf den 22. November 2022 veröffentlicht. Das Schreiben geht zurück auf eine Inspektion vom 25. April bis 09. Mai 2022 bei einem Betrieb in Pennsylvania, der pharmazeutische Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients, APIs) umverpackt und umetikettiert. Das Dokument listet verschiedene Mängel im Bereich der guten Herstellungspraxis (current Good Manufacturing Practice, cGMP) auf. Es werden außerdem Aspekte der guten Vertriebspraxis (Good Distribution Practice, GDP) angesprochen.

Umgang mit Kundenbeschwerden und Rücksendungen von Wirkstoffen

Die FDA gibt an, dass das Unternehmen Kundenreklamationen nicht im erforderlichen Umfang nachgegangen ist. In dem Warning Letter werden diesbezüglich einige Beispiele beschrieben:

  • Eine Wirkstoffcharge wurde aufgrund von Qualitätsproblemen an das Unternehmen zurückgeschickt. Dennoch lieferte das Unternehmen dieselbe Charge danach noch an einen anderen Kunden aus. Eine Untersuchung zur Beurteilung der Wirkstoffqualität wurde nicht durchgeführt.
  • Das Unternehmen erhielt von einem der Lieferanten ein Analysenzertifikat (Certificate of Analysis, CoA) mit dem Verfallsdatum 19. April 2024 für eine bestimmte Wirkstoffcharge. Diese Charge wurde vertrieben. Später stellte der Lieferant ein CoA mit dem Verfallsdatum vom 19. April 2023 für dieselbe Charge aus. Es wurde nicht untersucht, ob die Änderung des Verfallsdatums korrekt und zutreffend war. Somit war unklar, ob es wissenschaftlich gerechtfertigt war, die Wirkstoffcharge mit einem um ein Jahr längeren Verfallsdatum zu vertreiben.

Die FDA weist darauf hin, dass es in der Verantwortung des Unternehmens liegt, sicherzustellen, dass Wirkstoffe, die in den Bestand zurückgeführt und weitervertrieben werden, die angegebene Qualität und Reinheit aufweisen.

Lagerungsbedingungen

Der FDA zufolge überwachte das Unternehmen die Lagerbedingungen für die Wirkstoffe nicht ordnungsgemäß:

  • Die Temperatursensoren zur Überwachung des Lagerbereichs und des Kühlbereichs waren zum Zeitpunkt der FDA-Inspektion nicht in Betrieb.
  • Das Unternehmen konnte keine Aufzeichnungen über die Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit vorlegen, um nachzuweisen, dass die Wirkstoffe in der Betriebsstätte unter geeigneten Bedingungen gelagert wurden.
  • Es lagen keine Unterlagen vor, aus denen hervorging, dass die Standorte der Temperatur- und Feuchtigkeitsmessfühler die Worst-Case-Bedingungen widerspiegeln bzw. dass eine Temperaturverteilungsstudie durchgeführt wurde.

Die FDA hat das Unternehmen unter anderem aufgefordert, eine umfassende Bewertung der Temperatur- und Umgebungskontrolle vorzulegen.

Umverpackung/Umetikettierung

Die Inspektoren der FDA stellten fest, dass die Umverpackung und Umetikettierung von Wirkstoffen in einer unkontrollierten und offenen Umgebung ohne angemessene Kontrollen zur Vermeidung von Verwechslungen und Kreuzkontaminationen durchgeführt wurde. Als Beispiel wird folgende Beobachtung angeführt:

  • Das Umpacken und Umetikettieren erfolgte ohne eine sogenannte Line Clearance und ohne ordnungsgemäße Dokumentation. Dies betraf insbesondere einen hochpotenten und toxischen Wirkstoff und einen anderen Wirkstoff, der als Immunsuppressivum eingestuft ist.

Die FDA weist darauf hin, dass diese Vorgänge eine angemessene Handhabung und Kontrolle erfordern, um eine Kreuzkontamination zu verhindern. Auch wenn sich das Unternehmen inzwischen verpflichtet hat, keine Umpack- und Umetikettierungsvorgänge mehr durchzuführen, ist die FDA dennoch besorgt, dass es in der Vergangenheit zu Verwechslungen oder Kreuzkontaminationen gekommen sein könnte.

Weitere Einzelheiten finden Sie in dem vollständigen FDA Warning Letter an MD Pharmaceutical Supply, LLC.

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