FDA Warning Letter: Wareneingangskontrolle von Rohstoffen - Nur eine visuelle Prüfung reicht nicht aus

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat am 10. März 2020 einen Warning Letter an den dänischen Arzneimittelhersteller DermaPharm A/S veröffentlicht. Zuvor hatte die FDA das Unternehmen am 9. März 2020 auf Import Alert 66-40 gesetzt.

Während einer Inspektion vom 16. bis 19. September 2019 beobachtete der FDA-Inspektor mehrere relevante Verstöße gegen die Vorschriften der guten Herstellungspraxis (cGMP) für Fertigarzneimittel. Insgesamt betrachtet die FDA das Qualitätssystem des Unternehmens als unzureichend.

Die Beobachtungen, die in dem auf der FDA-Website veröffentlichten Warning Letter festgehalten wurden, lassen sich in drei Themenbereiche einteilen:

1. Prüfung von Fertigprodukten

Laut der FDA hatte DermaPharm A/S bei einem bestimmten Fertigarzneimittel den darin enthaltenen Wirkstoff nicht auf Identität und Gehalt geprüft. In diesem Zusammenhang hebt die FDA besonders hervor, dass dieses Arzneimittel für die Anwendung bei Kindern zugelassen ist. Da das Unternehmen nicht jede Charge dieses Arzneimittels vollständig geprüft hat, war nicht sichergestellt, dass alle auf dem Markt befindlichen Chargen spezifikationskonform und damit für die Abgabe an die Verbraucher geeignet sind.

Unter anderem verlangt die FDA nun einen konkreten Maßnahmenplan und die Angabe eines Zeitraums, in dem eine vollständige chemische und mikrobiologische Prüfung der Rückstellproben durchgeführt werden kann. So soll die Qualität aller Chargen des Arzneimittels, die in die USA vertrieben wurden, nachträglich überprüft und verifiziert werden. 

2. Prüfung von Rohstoffen

Bei der Inspektion stellte sich heraus, dass eine Rohware, die den Wirkstoff des Fertigarzneimittels enthält, zwar von der Qualitätsabteilung des Unternehmens beprobt, aber nicht einem Identitätstest unterzogen wurde. Es wurde lediglich eine visuelle Kontrolle durchgeführt. Das Unternehmen war der Ansicht, dies sei so ausreichend, da der Lieferant qualifiziert war und die Rohware mit einem chargenbezogenen Analysezertifikat des Lieferanten erhalten wurde.

In der Antwort auf den Warning Letter fordert die FDA das Unternehmen unter anderem auf, sich zu verpflichten, für jede eingehende Rohwarencharge immer mindestens einen Identitätstest durchzuführen.

3. Validierung des Herstellungsprozesses

Das Unternehmen hat das Verfahren zur Herstellung eines der im Fokus der Inspektion stehenden Arzneimittel nicht validiert. Das Unternehmen selbst musste dies während der Inspektion zugeben.

Die FDA verlangt nun eine detaillierte Zusammenfassung des Validierungsprogramms, um einen kontrollierten Zustand während des gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen, sowie einen Zeitplan für die Durchführung einer Prozess-Leistungsqualifizierung (Process Performance Qualification, PPQ) für jedes der vom Unternehmen vermarkteten Arzneimittel.

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