FDA Warning Letter: Voraussetzungen für die Verwendung alternativer Analysenmethoden

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat einen auf den 14. April 2022 datierten Warning Letter veröffentlicht.

Der Warning Letter geht auf eine Inspektion zurück, die im Zeitraum vom 20. bis 24. September 2021 stattgefunden hat. Die Antwort des Unternehmens auf das nach der Inspektion ausgestellte FDA 483er-Formular wird seitens der FDA als unzureichend erachtet, weil diese keine ausreichenden Einzelheiten oder Nachweise für Korrekturmaßnahmen enthielt, um den Betrieb in Übereinstimmung mit den cGMP-Anforderungen zu bringen.

Bei dem im Fokus des Warning Letters stehenden Produkt handelt es sich um Mint Gel Topical Anesthetic, ein Fertigarzneimittel in USP-Qualität, das von einem amerikanischen Unternehmen mit Sitz in New Jersey hergestellt wird.

Verwendung alternativer Analysenmethoden

Das Kernproblem bestand darin, dass das Unternehmen bei der analytischen Prüfung eine von der USP abweichende Methode verwendete, jedoch nicht zeigen konnte, dass diese Methode gleichwertig oder besser als die Pharmakopöe-Methode ist.

Konkret ging es darum, dass das Unternehmen für die Analyse des Arzneimittels eine Arzneibuchmethode für die Aerosolform verwendet hatte, anstatt die Pharmakopöe-Methode für Benzocain-, Butamben- und Tetracainhydrochlorid-Gel einzusetzen. Das Unternehmen hatte dabei jedoch nicht im Rahmen einer Validierung gezeigt, dass die Aerosolmethode für die Prüfung der Gelform geeignet war. Im Gegenteil, die Daten, die das Unternehmen als Antwort auf das FDA 483er-Formular vorgelegt hatte, zeigten, dass man mit den beiden unterschiedlichen Methoden voneinander abweichende Ergebnisse erhielt. Die FDA hat daher Zweifel daran, dass die freigegebenen Chargen den Qualitätsanforderungen der USP entsprechen.

Die FDA erwartet nun, dass nur noch die vorgeschriebenen USP-Methoden verwendet werden, bis der Nachweis erbracht wurde, dass die alternativen Methoden gleichwertig oder besser als die USP-Methoden sind. Außerdem sollen die Rückstellmuster aller Marktchargen, deren Verfallsdatum noch nicht erreicht ist, nachträglich mit einer validierten Methode analysiert werden.

Mängel bei OOS-Untersuchungen

Der zweite Teil der Warning Letters betrifft eine OOS-Untersuchung.

Nachdem ein OOS für Tetracain HCl in Bezug auf den Wirkstoffgehalt festgestellt wurde, führte das Unternehmen einen Retest mit der entsprechenden Methode aus der USP durch, der ebenfalls zu einem OOS führte. Daraufhin untersuchte das Labor die Probe erneut mit zwei weiteren Methoden, bis schließlich ein spezifikationskonformes Ergebnis herauskam. Die Charge wurde daraufhin ohne weitere Untersuchungen freigegeben.

Dieses Vorgehen ist offensichtlich nicht GMP-konform. Umso erstaunlicher ist es, dass das Unternehmen diese Vorgehensweise selbst im Nachhinein noch für akzeptabel hält und die Ansicht vertritt, dass es sich um eine fundierte Untersuchung handelt und die Quality Unit daher ihre Freigabeentscheidung darauf stützen durfte. Die FDA widerspricht dem in aller Deutlichkeit. Das Unternehmen habe die Prüfungen ohne wissenschaftlich fundierte Grundlage so lange wiederholt, bis schließlich ein spezifikationskonformes Ergebnis erhalten worden sei.

Den vollständigen Warning Letter an Cetylite Industries, Inc. finden Sie auf der FDA Website.

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