FDA Warning Letter: Schwerwiegende GMP-Mängel bei US Pharma-Hersteller
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Die FDA hat kürzlich erneut einen Warning Letter an einen US-amerikanischen Pharma-Hersteller veröffentlicht, der schwerwiegende GMP-Mängel beschreibt. Betroffen sind u.a. das Wasser-System, das QC Labor und die Qualitätssicherung
Keimzahlüberschreitungen im Wassersystem
So ist der Hersteller laut FDA nicht in der Lage, Pharmwasser, das mindestens den Anforderungen von USP Purified Water (aqua purificata) entspricht, herzustellen. Äußerst problematisch seien die hohen und mehrfach aufgetretenen Keimzahlüberschreitungen an verschiedenen Stellen im Wassersystem, welches zur Herstellung von oralen Flüssigarzneimitteln eingesetzt wird.
Die FDA sieht anhand der Höhe der Keimzahlbefunde und der Muster, wo diese gemessen wurden, einen Biofilmbefall der Anlage als wahrscheinlich an. Potentiell pathogene Keime wurden im System, als auch an verschiedenen Points-of-Use gefunden. Die FDA erwartet im Rahmen eines CAPA eine komplette Sanierung des Wasser-Systems, die Validierung des erneuerten Systems sowie einen Plan, das System unter Kontrolle zu halten.
Unzureichende Methodenvalidierung
Im Bereich Qualitätskontrolle bemängelt die FDA die unzureichende Methodenvalidierung. Zum Beispiel wurde die Winderfindung eines pathogenen Keims, der im Wasser-System gefunden wurde, nicht validiert. Außerdem werden die hergestellten Produkte nicht gemäß USP auf Verunreinigungen geprüft.
Desweiteren wurden im QC-Labor mehrfach HPLC-Analysen vom Fertigarzneimittel bei der Endkontrolle abgebrochen und die Daten vernichtet. Eine SOP, wie mit solchen Daten umzugehen und wie die Zugangskontrolle geregelt ist, liegt nicht vor.
Mängel in Qualitätssicherung
Auch die Qualitätssicherung ist von Mängeln betroffen. So wurde bei der Herstellung einer Charge eine nicht-benannte Substanz zugefügt, ohne Änderung der Herstelldokumentation, Stabilitätsstudien oder Genehmigung durch die QA. Die FDA stellt somit das Change Control Prozedere der Firma in Frage, wie auch das Annual Produkt Review System.
Ein weiterer Fall betrifft ebenfalls die QA Oversight über den Herstellprozess. So hat die Pharmafirma, wenn der Gehalt eines Produkts zu hoch war, dies durch längere Mischzeiten oder Zugabe von z.B. Wasser korrigiert, ohne diesen Vorgang zu validieren. D.h. weder der initiale Misch- als auch der Verdünnungsprozess sind validiert.
In einem anderen Fall hatte die Herstellerfirma eine Reklamation vom Markt aufgrund des Geruchs eines Produkts erhalten. Die FDA sieht die Bearbeitung des CAPA als unzureichend an. Als Ursache hatte die Firma einen nicht ordnungsgemäß ausgehärteten Produkt-Behälter angegeben, das Produkt aber als sicher beurteilt. Daten, ob dies aber über die gesamte Haltbarkeit so ist, liegen der Firma allerdings nicht vor.
Die FDA empfiehlt der Firma dringend einen GMP-Berater hinzuzuziehen, um die zahlreichen GMP-Mängel zu beseitigen.
Weitergehende Informationen finden Sie auch im FDA Warning Letter an RIJ Pharmaceutical.