FDA Warning Letter: Keine Prüfungen auf toxische Verunreinigungen und fehlende Stabilitätsdaten

In einem kürzlich veröffentlichten Warning Letter vom 9. April 2025 beschreibt die U.S. Food and Drug Administration (FDA) zahlreiche und schwerwiegende Verstöße gegen die GMP-Vorgaben (cGMP), die im Rahmen einer Inspektion bei einem US-amerikanischen Hersteller von OTC-Arzneimitteln festgestellt wurden. Das Schreiben, veröffentlicht am 29. April 2025, bezieht sich auf eine Inspektion, die vom 28. Oktober bis 1. November 2024 stattfand.

Unzureichende Prüfung von Ausgangsstoffen

Das Unternehmen führte keine Identitätsprüfungen für sogenannte High-Risk Raw Materials, also kritische Ausgangsstoffe, wie Glycerin, Propylenglykol und Ethanol durch – Substanzen, bei denen ein bekanntes Risiko einer Verunreinigung mit Diethylenglykol (DEG), Ethylenglykol (EG) oder Methanol besteht. Diese Verunreinigungen haben weltweit bereits zu tödlichen Vergiftungen geführt. Statt analytischer Prüfungen verließ sich das Unternehmen ausschließlich auf Analysenzertifikate (COAs) der Lieferanten – ohne deren Zuverlässigkeit zu verifizieren.

Fehlende Stabilitätsdaten

Das Haltbarkeitsdatum, mit dem die OTC-Produkte in Verkehr gebracht wurden, wurde nicht durch Stabilitätsdaten gestützt. Die FDA stellte fest, dass weder ein schriftliches Stabilitätsprogramm existierte noch geeignete Tests – etwa auf mikrobielle Belastung oder Verunreinigungen – durchgeführt wurden, um die Einhaltung der Spezifikationen über die gesamte Laufzeit nachzuweisen.

Fehlende Validierungsstudien

Zahlreiche Chargen von flüssigem Handdesinfektionsmittel und antibakterieller Seife wurden ohne validierte Herstellprozesse und ohne qualifizierte Anlagen produziert. Wesentliche Prozessparameter wie Rührgeschwindigkeit und -dauer wurden nie untersucht, und auch Reinigungsvalidierungen wurden nicht durchgeführt.

Fehlende Qualitätssicherungsprozesse

Die Inspektoren kritisierten zudem das Fehlen schriftlicher Anweisungen für zentrale Aufgaben der Qualitätssicherung. Die Qualitätsabteilung (Quality Unit, QU) führte keine jährlichen Produktbewertungen durch, vernachlässigte Kontrollmechanismen zur Datensicherheit und hatte weder die notwendige Autorität noch die Übersicht über die operativen Abläufe.

Notwendigkeit von Korrekturmaßnahmen

Die Behörde fordert das Unternehmen zu weitreichenden Korrekturmaßnahmen auf und empfiehlt, einen qualifizierten GMP-Berater hinzuzuziehen, um die Einhaltung der cGMP-Anforderungen sicherzustellen. Bei ausbleibender Umsetzung drohen weitere regulatorische Schritte.

Weitere Informationen finden Sie im Warning Letter an Dyno Manufacturing, Inc. auf der Website der FDA.

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