FDA-Warning Letter an US-amerikanischen OTC-Hersteller: Mängel bei Freigabetests, Rohstoffkontrollen und Stabilitätsprogramm

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat einem in Michigan (USA) ansässigen Arzneimittelhersteller nach einer Inspektion im März/April 2025 einen Warning Letter ausgestellt. Das auf den 22. September datierte Dokument wurde am 04. November 2025 online veröffentlicht.

Die Behörde identifizierte mehrere schwerwiegende Verstöße gegen die Anforderungen der Current Good Manufacturing Practice (CGMP) gemäß 21 CFR Parts 210 und 211.

Fehlende Prüfung des Fertigprodukts vor der Freigabe

Das Unternehmen brachte OTC-Handhygieneprodukte (darunter antibakterielle Seife und antimikrobielles Handwaschmittel) in den Verkehr, ohne sicherzustellen, dass jede Charge den finalen Spezifikationen entspricht. Der Warning Letter listet u.a. folgende Mängel:

  • Keine dokumentierte Prüfung von Identität und Wirkstoffgehalt für alle Chargen
  • Keine routinemäßige mikrobiologische Prüfung des Prozesswassers
  • Keine mikrobiologische Prüfung der Fertigproduktchargen

Unzureichende Identitätsprüfung risikobehafteter Rohstoffe

Die FDA stellte außerdem fest, dass eingehende Rohstoffe – einschließlich Glycerin – nicht ausreichend auf eine mögliche Kontamination mit Diethylenglykol (DEG) und Ethylenglykol (EG) geprüft wurden. Das Identitätsprüfverfahren enthielt nicht die erforderlichen Grenzwertprüfungen gemäß USP.

Angesichts der weltweit gut dokumentierten Fälle von DEG/EG-Kontamination hob die Behörde die Notwendigkeit routinemäßiger und spezifischer Identitätsprüfungen hervor.

Unzureichendes Stabilitätsprogramm

Das vorhandene Stabilitätsprogramm zeigte nicht, dass die Produktqualität über die gesamte deklarierte Haltbarkeitsdauer erhalten bleibt.

Im Warning Letter heißt es wörtlich: "You failed to establish an adequate stability testing program to demonstrate that the chemical and microbiological properties of your drug products meet established specifications and remain acceptable through the 12-month expiration period for your drug products. During the inspection, you informed our investigator that reserve samples stored are also considered stability samples. You indicated that you only inspect them visually for color appearance and do not record the results.“

Mangelhafte Überwachung durch die Quality Unit

Die FDA stellte erhebliche Schwächen in der Quality Unit (QU) fest. Zentrale Punkte waren:

  • Fehlende oder unzureichende SOPs für Untersuchungen, CAPA, Change Control, Chargenfreigabe und Rückrufe
  • Unvollständige Chargendokumentation (z. B. fehlende Rührzeiten, Chargennummern, Prüfergebnisse)
  • Keine dokumentierte abschließende Chargenprüfung vor der Freigabe

Die Behörde kam zu dem Schluss, dass die QU weder die notwendige Autorität noch die erforderlichen Systeme besaß, um CGMP-Compliance sicherzustellen.

Erwartungen der FDA

Der Warning Letter fordert das Unternehmen zur Vorlage umfassender Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen auf, darunter:

  • Aussagekräftige chemische und mikrobiologische Freigabeprüfungen
  • Vollständige Identitätsprüfung eingehender risikoreicher Rohstoffe
  • Wissenschaftlich fundiertes Stabilitätsprogramm mit validierten Methoden
  • Eine angemessen ausgestattete und befugte Quality Unit mit wirksamen Überwachungsmechanismen

Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Warning Letter an Kath Khemicals LLC auf der Website der FDA.

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