FDA verschickt Warning Letter an Auftragslabor wegen unzureichender OOS-Untersuchungen

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat nach einer Inspektion, die vom 20. bis 24. Januar 2025 stattfand, einen Warning Letter an ein indisches Auftragsprüflabor mit Sitz in Bangalore (Indien) ausgestellt. Die Inspektion deckte erhebliche Verstöße gegen die Anforderungen der Current Good Manufacturing Practice (CGMP) auf, wodurch die vom Labor geprüften Arzneimittel nach US-amerikanischem Recht als verfälscht (adulterated) gelten.

Unzureichende Untersuchungen von OOS-Ergebnissen

Das Unternehmen versäumte es, Out-of-Specification-(OOS)-Ergebnisse gründlich zu untersuchen. Die durchgeführten Untersuchungen mangelten an wissenschaftlicher Begründung und verfolgten potenzielle Ursachen nicht konsequent. Neue Prüfergebnisse wurden herangezogen, um frühere OOS-Befunde zu entkräften – ohne ausreichende Begründung. Zudem wurden wiederkehrende Laborfehler nicht durch angemessene Corrective and Preventive Actions (CAPA) adressiert.

Laut FDA ging das Unternehmen in seiner Stellungnahme nicht ausreichend darauf ein, wie künftig sichergestellt werden soll, dass OOS-Ergebnisse im Labor gemäß wissenschaftlich fundierten und geeigneten Verfahren zur Wiederholung von Prüfungen, Hypothesentests, erneuten Probenziehungen und Ursachenanalysen adäquat untersucht werden.

Mängel bei der Datenintegrität

Die FDA-Inspektoren fanden zerrissene und entsorgte Originalaufzeichnungen, darunter Ausdrucke von Wägungen und pH-Meter-Messungen. Im Warning Letter heißt es dazu: „Die entsorgten Ausdrucke der Waagen enthielten Werte, die von denjenigen abwichen, die in der Prüfung von Ausgangsstoffen und Fertigprodukten (einschließlich für den US-Markt bestimmter Chargen) dokumentiert wurden“ (Übersetzung d. Red.). Darüber hinaus zeigte sich bei der Prüfung der Audit-Trails, dass Hunderte nicht autorisierter Aktionen, wie „Add/Modify/Delete peaks“ durchgeführt wurden, was auf mangelhafte Kontrolle bei Datenänderungen hindeutet.

Die FDA kommt zu dem Schluss, dass das Qualitätssystem des Unternehmens unzureichend ist, und weist zusammenfassend darauf hin, dass elektronische Daten strikt zu kontrollieren sind, um sicherzustellen, dass sämtliche Ergänzungen, Löschungen oder Änderungen von Informationen in den elektronischen Aufzeichnungen autorisiert und ordnungsgemäß dokumentiert sind.

Geforderte Maßnahmen

Die Behörde fordert eine retrospektive Überprüfung sämtlicher OOS- und Laborabweichungsuntersuchungen der vergangenen drei Jahre – einschließlich einer Bewertung betroffener Produkte, die für den US-Markt bestimmt waren. Darüber hinaus erwartet die FDA eine unabhängige Bewertung der Dokumentationsverfahren, der Qualifikation der Analysten sowie der Überwachung durch die Qualitätseinheit (Quality Unit, QU). Überarbeitete Standardarbeitsanweisungen (SOPs) und CAPA-Maßnahmen sind zur Wiederherstellung der Compliance umzusetzen.

Angesichts der Schwere der Verstöße empfiehlt die FDA die Beauftragung eines externen CGMP-Beraters gemäß 21 CFR 211.34. Die Verantwortung für die Einhaltung der Vorschriften verbleibt jedoch beim Unternehmen selbst.

Der vollständige Warning Letter an Shiva Analyticals Private Limited ist auf der Website der FDA verfügbar.

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