FDA-Forderungen an das "worst case"-Produkt bei der Reinigungsvalidierung

Bracketing-Ansätze sind im Rahmen einer Reinigungsvalidierung durchaus gestattet. Einmal bei den Produkten selbst, so dass mit einer "worst case" Substanz validiert werden kann, aber auch bei baugleichen Geräten kann man Aufwand durch ein Braketing reduzieren. So dass ein Gerät ausgewählt werden kann. Wie legt man aber diese "worst cases" fest? 

Sichtweise der FDA zu Bracketing

Sichtweisen der FDA zu GMP-Fragestellungen ergeben sich z. B. aus Guide to Inspections of, aus Guidances for Industry - und aus Warning Letters. In einem aktuellen Warning Letter kritisiert die FDA im Zusammenhang mit dem Thema Reinigung (21 CFR 211.67) eine nicht adäquate Reinigungsvalidierung. In Bezug auf Abfüllmaschinen kritisiert die FDA die Aussage im Validierungsplan, dass eine Abfüllmaschinen repräsentativ für alle andern Abfüllanlage sei. Weshalb?

Es wird keine identische Ausrüstung bei den Abfüllanlagen verwendet - und es gibt keine Beweisführung oder wissenschaftliche Begründung, dass die gewählte Abfüllanlage auch wirklich repräsentativ ist.

Aber auch das "worst case" Produkt, das die Firma Verde für die Reinigungsvalidierung ausgewählt hatte, wurde von der FDA nicht akzeptiert. Auch hier fehlte der FDA eine wissenschaftliche Begründung, weshalb das ausgewählte "worst case" Produkt wirklich als "worst case" zu bewerten ist. Zumal es noch andere Produkte gab, mit demselben Wirkstoff aber höheren Wirkstoffgehalten, als das des gewählten "worst case" Produkts.

Kurzes Fazit: Worst-case-Betrachtungen im Bereich Reinigungsvalidierung müssen aus Sicht der FDA mit einer wissenschaftlichen Begründung unterfüttert sein. 

Interessant sind auch noch Anmerkungen der FDA zum Thema Geräte-Qualifizierung und Prozessvalidierung. Kritisiert wurde eine fehlende Qualifizierung der Abfüllanlage sowie fehlende Prozessvalidierungen bei der Arzneimittelfertigung. Interessanterweise hat die FDA bzgl. der fehlenden Qualifizierung auch Wert darauf gelegt, dass zu den Korrekturmaßnahmen auch eine Beschreibung gehört, wie das Personal "retrained" wird und wie sichergestellt wird, dass auch neues Personal in die Qualifizierungs-Vorgaben eingebunden werden.  

Eine retrospektive Validierung als Ersatz für die fehlende Prozessvalidierung wird von der FDA zum wiederholten Male nicht akzeptiert. Hier erwartet die FDA eine viel dezidiertere Herangehensweise, die zeigt, dass der Prozessvalidierungs-Zyklus zukünftig eingehalten wird.

 Sie haben Zugriff auf den gesamten Warning Letter über die FDA-Website.

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