FDA 483er wegen unzureichender OOS- und OOT-Untersuchungen

Beobachtungen, die Inspektoren während einer FDA-Inspektion machen, werden im FDA-Formular 483 aufgeführt. Einige dieser Berichte werden regelmäßig auf der FDA-Website unter "Frequently requested or proactively posted compliance records" öffentlich zugänglich gemacht.

Am 15. Mai 2023 wurde ein neues Dokument veröffentlicht. Der Bericht vom 26. April 2023 bezieht sich auf eine mehrtägige Inspektion im April 2023 bei einem indischen Arzneimittelhersteller.

Out-of-Specification (OOS) and Out-of-Trend (OOT) Ergebnisse

Die erste Beobachtung betrifft die Untersuchung von OOS- und OOT-Ergebnissen, die bei HPLC-Analysen aufgetreten waren. Der 483er-Bericht beschreibt mehrere dieser Untersuchungen im Detail. Nach Ansicht der FDA hat das Unternehmen seine eigenen SOPs nicht befolgt. Insbesondere wurde in mehreren Fällen keine vollständige Untersuchung durchgeführt, wie dies gemäß den GMP-Vorgaben bzw. betreffenden OOS- und OOT-Vorschriften vorgesehen gewesen wäre. Stattdessen hat das Unternehmen OOS- und OOT-Ergebnisse invalidiert, indem es Proben der betreffenden Chargen erneut analysierte, ohne dass es eine plausible Begründung für dieses Vorgehen gab.

Umgang mit Abweichungen

Die zweite Beobachtung betrifft die Abweichungsuntersuchungen des Unternehmens und die damit verbundenen CAPAs (corrective and preventive actions). Ähnlich wie bei den OOS- und OOT-Untersuchungen wurde die eigene SOP nicht befolgt. Insbesondere dokumentierte die FDA mehrere Beispiele, bei denen CAPAs mehrere Monate lang offen waren, ohne dass eine Begründung für den langen Bearbeitungszeitraum vorlag.

In einem anderen Beispiel wurde nach einem OOS für die Wirkstofffreisetzung (Dissolution testing) ein Mitarbeiterfehler als Ursache ermittelt. Das Unternehmen legte einen CAPA-Bericht an, wonach die SOP aktualisiert und der Analytiker in der überarbeiteten SOP geschult werden sollte. Einige Monate später wurde ein weiteres OOS bei derselben Prüfung registriert. Die FDA schreibt, "dass das Unternehmen erneut menschliches Versagen als Ursache feststellte, da der Analytiker nicht sicherstellte, dass die Tablette in die entsprechenden Gefäße 10 und 11 gelegt wurde. Dies ist dieselbe Ursache, die bereits früher festgestellt wurde, woraufhin ein CAPA-Prozess angestoßen und die Verfahren aktualisiert wurden. Die Untersuchung ergab, dass der Analytiker in dem überarbeiteten Verfahren geschult wurde. Dies bestätigte, dass die CAPA und/oder die Schulung nicht wirksam sind." (Übersetzung d. Red.)

Der vollständige 483er-Bericht, in dem auch noch weitere Mängel beschrieben werden, ist als PDF-Datei auf der Website der FDA verfügbar.

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