EMA verabschiedet finale Erklärung zu Pyrrolizidinalkaloiden

Bei der 100. Sitzung des HMPC, die vom 5. bis 7. Juli 2021 stattfand, hat der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (Committee on Herbal Medicinal Products, HMPC) die finale Fassung der Erklärung zur Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln, die toxische, ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthalten, einschließlich Empfehlungen zu PA-Kontaminanten angenommen. Das Dokument beschreibt die chemischen, toxikologischen, pharmakologischen und pharmakokinetischen Eigenschaften von PAs und enthält Empfehlungen für die orale und kutane Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln, die PAs enthalten.

Vom HMPC empfohlene maximale Tagesdosis an PAs

Bei dem HMPC-Dokument handelt es sich um eine Aktualisierung der 2014 veröffentlichten Stellungnahme, die nun auch Überlegungen zu einer möglichen PA-Kontamination durch versehentlich geerntetes PA-haltiges Unkraut enthält. Das HMPC empfahl 2016 eine maximale tägliche orale PA-Aufnahme von 1,0 µg (zuvor galt ein Grenzwert von 0,35 µg pro Tag als angemessen). Dies wird nun bestätigt:

"Considering the insignificant difference in safety risk associated to the acceptable intakes determined with TD50 and BMDL10 methods, the HMPC agreed that an acceptable intake equivalent to 1 µg/day for an adult can be used as the limit for oral intake of PAs." (Üb. d. Red.: "In Anbetracht des unbedeutenden Unterschieds im Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit den akzeptablen Aufnahmemengen, die mit TD50- und BMDL10-Methoden ermittelt wurden, stimmte das HMPC zu, dass eine akzeptable Aufnahmemenge, die 1 µg/Tag für einen Erwachsenen entspricht, als Grenzwert für die orale Aufnahme von PAs verwendet werden kann.")

Im Vergleich zur Entwurfsfassung enthält die endgültige Erklärung einige redaktionelle Änderungen. Außerdem wird festgestellt, dass PA-Spezifikationen für ätherische Öle nicht mehr als notwendig erachtet werden:

"From data provided and supportive investigations, it can be concluded that essential oils with pharmaceutical quality are to be seen as of low concern. […] essential oils of pharmaceutical quality contained in HMPs (either as active ingredient or as excipient) would not need to provide specifications concerning PA content." (Üb. d. Red.: "Aus den vorliegenden Daten und unterstützenden Untersuchungen kann geschlossen werden, dass ätherische Öle pharmazeutischer Qualität als wenig bedenklich anzusehen sind. [...] Spezifikationen für ätherische Öle pharmazeutischer Qualität, die in HMPs (entweder als Wirkstoff oder als Hilfsstoff) enthalten sind, müssten keine Angaben zum PA-Gehalt machen.")

Arzneibücher

Das Europäische Arzneibuch enthält ein neues allgemeines Kapitel 2.8.26. Contaminant pyrrolizidine alkaloids (Ph. Eur. Supplement 10.6), das am 1. Januar 2022 in Kraft treten wird. Bezüglich der PA-Grenzwerte heißt es dort: "Die Exposition von Patienten gegenüber PAs aus Arzneimitteln sollte so gering wie möglich sein und darf die von der zuständigen Behörde festgelegte maximale Tagesdosis nicht überschreiten."
Darüber hinaus arbeitet die USP derzeit an zwei neuen allgemeinen Kapiteln:

Das finale Dokument EMA/HMPC/893108/2011 Rev. 1 ist zusammen mit einer Übersicht über die während der öffentlichen Konsultation eingegangenen Kommentare auf der Website der EMA verfügbar.

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