ECA überarbeitet Positionspapier zu Container-/Closure-Integrity-Testing (CCIT)
Das Positionspapier, herausgegeben von der ECA Visual Inspection Working Group, enthält Best-Practice-Empfehlungen für das Container-Closure-Integrity-Testing von parenteralen Arzneimitteln. Es versteht sich als Ergänzung zu den einschlägigen Pharmakopöen und spiegelt die derzeitige akzeptierte Praxis wider. Das Dokument beschreibt eine Lifecycle-Strategie zur Sicherstellung der Behälterverschlussintegrität, die Qualifizierung/Validierung, Routinekontrollen, Lieferantenmanagement und Stabilitätsprüfungen integriert.
Neben redaktionellen Überarbeitungen enthält die neue Version 3.0 folgende inhaltliche Erweiterungen:
Ergänzende Interpretationen der Annex 1-Anforderungen zu CCI(T):
Die neue Version bietet erweiterte und praxisorientierte Interpretationen der Annex 1-Paragrafen 8.22 bis 8.28. Sie unterscheidet klar zwischen durch Fusion verschlossenen Behältnissen (z. B. Ampullen, BFS-/FFS-Einheiten), die einer 100 %-Integritätsprüfung unterliegen, und mechanisch verschlossenen Systemen (z. B. Vials und Fertigspritzen), bei denen die Integrität durch validierte Prozesskontrollen und risikobasierte CCIT-Stichprobenprüfungen sichergestellt wird.
In Übereinstimmung mit Paragraf 8.23 betont das Papier, dass Prüffrequenz und Stichprobengröße wissenschaftlich begründet sein sollten und empfiehlt hierfür statistische Stichprobenpläne nach ISO 2859 (S3/S4) für zerstörende CCIT-Prüfmethoden.
Weitere Klarstellungen betreffen die Überprüfung des Vakuums bei lyophilisierten Produkten (8.24), die Einbeziehung von CCI-Tests in die Transport- bzw. Versandvalidierung (8.25) sowie die Qualifizierung von Stopfenhöhen-Kontrollsystemen (8.28) als wesentliche In-Process-Kontrollen zur Unterstützung der Gesamtintegrität des Verschlusssystems.
Einbeziehung von Fertigspritzen:
Fertigspritzen sind nun ausdrücklich in das CCI-Konzept und das Validierungskonzept integriert. Kapitel 4 und 4.1 beschreiben die Anforderungen an Validierung von Stopfen- und Tip-Cap-Setzung, PPQ-Stichproben für CCI und die entsprechenden Prozesskontrollen - und stellen damit die analoge Behandlung von Spritzen- und Vialsystemen sicher.
Ergänzung der CCI-Verifizierung im Rahmen von Stabilitätsuntersuchungen:
Ein neues Kapitel (4.5) definiert die CCI-Verifizierung als Bestandteil der Lifecycle-Strategie des Produkts. Es stellt klar, dass für nicht durch Fusion verschlossene Behältnisse wie Vials und Fertigspritzen validierte CCIT-Methoden im Rahmen des Stabilitätsprogramms angewendet werden sollten, um die Integrität über die gesamte Laufzeit zu bestätigen. Ein 100 %-Testing bei der Chargenfreigabe ist dabei nicht erforderlich, sofern eine robuste Kontrollstrategie vorhanden ist.
Die Fertigstellung, Freigabe und Veröffentlichung der neuen Version ist für Ende November 2025 geplant.
Das Dokument wird allen Mitgliedern der ECA Visual Inspection Group auf der Website der Gruppe zur Verfügung gestellt:




