Draft Guideline zur Erzeugung von WFI mit nicht-destillativen Methoden der WHO veröffentlicht

Die WHO hat auf die Neuerung im Europäischen Arzneibuch reagiert und eine Guideline zur Herstellung von WFI (Water for Injection) als Entwurf herausgegeben.

Das neue Dokument der WHO zur 'kalten' Herstellung von WFI macht technisch so gut wie keine Vorgaben und beinhaltet folgende Kapitel:

  • Introduction
  • Scope
  • Monographs
  • Life cycle approach
  • Risk assessment
  • Control strategy
  • Good practices in the production of WFI

Im Kapitel "Monographs" wird lediglich darauf hingewiesen, dass der Hersteller eine Spezifikation für WFI haben soll und dass die Qualität des hergestellten WFIs den Anforderungen der Arzneibücher entsprechen soll.

Im Kapitel "Life cycle approach" wird gefordert, dass die WFI Herstellung einer "guten Praxis" folgen soll und dass sich dies auf die Behandlung des Eingangswassers, die Erzeugung, die Lagerung sowie auf die Verteilung und die Kontrolle bezieht.

Unter "Risk assessment" wird erwartet, dass eine "geeignete" Methode zur WFI Erzeugung gewählt wird und dass Risiken, die im Rahmen der Life cycle Betrachtung relevant sind, berücksichtig werden. Etwas spezifischer wird es bei den Kontrollen, die u.a. sicher stellen sollen, dass: kein Risiko der Kontamination für das Wasser besteht, keine Dead Legs vorhanden sind und dass in-line Monitoring eingesetzt wird.

Gerade die Forderung nach 0 Risiko der Kontamination dürfte schwer einzuhalten sein, wenn man bedenkt, dass die Dichtheit von Membranen, wie sie in der Umkehrosmose eingesetzt werden, nie zu 100% garantiert werden kann. Aber auch die WFI Herstellung mittels Destillation ist nicht frei von Risiken; so können im ungünstigen Fall z.B. Endotoxine bei der Verdampfung ins Destillat mitgeschleppt werden.

Im Kapitel "Control strategy" werden Qualifizierung und Validierung der WFI Herstellung gefordert und die Forderung nach 0 Risiko wiederholt. Darüber hinaus gibt es Anforderungen an die Behandlung des Eingangswassers. So soll sicher gestellt sein, dass anorganische und organische Chemikalien entfernt worden sind, wie auch Partikel und Keime. Diese Behandlung soll aber keine negativen Auswirkungen auf die Qualität der Komponenten der Wasseraufbereitung haben. Somit wird eine Bedämpfung der zur Zeit verfügbaren Membranen als Mittel der Sanitisierung faktisch ausgeschlossen. Etwas spezifischer wird es auch, wenn über die möglichen Aufbereitungstechnologien gesprochen wird. So werden Deionisation, Ultrafiltration, Descaling, Entgasung und UV-Behandlung genannt, die in Verbindung mit einer zweistufigen Umkehrosmose eingesetzt werden können. Nicht ganz eindeutig ist an dieser Stelle, ob damit die zweistufige Umkehrosmose als technische Minimalforderung festgelegt wird.

Im Kapitel "Good practices" wird u.a. über die Qualität des Eingangswassers gesprochen, welches zur WFI Erzeugung eingesetzt wird. Dieses soll mindestens der Qualität von Trinkwasser nach WHO oder anderen nationalen Vorgaben oder den Anforderungen an Purfied Water (PW) entsprechen. Hier stellt sich die Frage, ob die Vorgabe "Trinkwasser nach nationalen Vorgaben" sinnvoll ist, da diese global betrachtet große Unterschiede aufweisen können. Im Weiteren wird ein Monitoring und Trending gefordert, für Leitfähigkeit und TOC soll dies on-line erfolgen. Außerdem wird ein Monitoring der Umkehrosmose-Membranen gefordert.

Die Kommentierungsphase ist öffentlich, Kommentare zur neuen Guideline zur Herstellung von WFI mit nicht-destillativen Methoden (QAS/19.786/Rev.1) sind bis zum 20. September 2019 möglich.

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