Die FDA nimmt Root Cause Analysis und CAPA weiterhin sehr ernst

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28/29 October 2025
Hamburg, Germany
A CAPA Workshop on Successful Failure Investigation
Ein FDA Warning Letter wurde an ein Unternehmen in Kalifornien (USA) verschickt. Wie schon bei mehreren dieser Schreiben in den letzten Wochen ist auch hier der Satz "Sie haben es versäumt, die Ursache(n) zu identifizieren, geeignete Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen (CAPA) zu ergreifen und die Untersuchung auszuweiten, um die Auswirkungen auf andere Chargen oder Produkte zu bewerten" kein bloßer Füllsatz. Es handelt sich um eine präzise Feststellung, die darauf hinweist, dass das Qualitätssicherungssystem des Unternehmens Risiken nicht wirksam kontrolliert.
Die FDA zitiert derzeit immer öfter erhebliche Mängel bei der Ursachenanalyse, der CAPA-Umsetzung und der Überwachung durch die Qualitätssicherungseinheit (QU), die sich oft über mehrere Produkte und Systeme erstrecken und nicht nur eine einzelne Charge betreffen.
Was hat in diesem Fall zu dieser Feststellung geführt?
- Die Qualitätssicherungseinheit (QU) hat ein nicht spezifikationskonformes (OOS) Ergebnis einer Identitätsprüfung für eine eingehende Charge eines pharmazeutischen Wirkstoffs (API) nicht untersucht.
- Die QU hat mehrere nicht spezifikationskonforme mikrobiologische Ergebnisse aus dem Wassersystem nicht angemessen untersucht.
- Die QU hat mehrere nicht spezifikationskonforme Stabilitätsfehler (pH-Wert und Viskosität) für eine freigegebene Charge nicht angemessen untersucht.
Laut FDA waren die in der Antwort des Unternehmens genannten Untersuchungen "nicht gründlich genug" und es fehlte ihnen an ausreichender wissenschaftlicher Begründung, um die identifizierte Ursache zu stützen (z. B. wurde das Problem auf einen "Probenahmefehler des Technikers" oder mit einem Fehlen von "OOS-Ergebnissen im Endprodukt" zurückgewiesen). Darüber hinaus versäumte es das Unternehmen, unterstützende Unterlagen oder ausreichende Details zu den CAPAs vorzulegen, um sicherzustellen, dass diese wirksam sind, und führte keine "rückwirkende Überprüfung aller Herstellungs- und Laboruntersuchungen" durch.
In einem weiteren Abweichungsfall bezüglich mikrobiologischer Testmethoden, bei dem ein Labortechniker Berichten zufolge Proben hauptsächlich "aus dem Gedächtnis" entnommen hatte, erklärte das Unternehmen, dass die Untersuchung "im Gange" sei und aufgrund von "Ressourcenproblemen" erst nach der Umsetzung einer entsprechenden CAPA behandelt werden könne. Das ist offensichtlich zu spät.
Schlussfolgerung der FDA
Die FDA empfiehlt dem Unternehmen, einen CGMP-Berater zu beauftragen, um "die Abläufe zu bewerten und bei der Erfüllung der CGMP-Anforderungen zu helfen", und wies dabei auf systemische Schwächen innerhalb der Qualitätssysteme des Unternehmens hin. Die Behörde erinnerte das Unternehmen außerdem daran, dass die Geschäftsleitung weiterhin für die Behebung aller Mängel und systemischen Schwächen verantwortlich ist, um die kontinuierliche Einhaltung der CGMP sicherzustellen.