Detail-Anforderungen an Risikoanalysen im Zulassungs-Dossier: Empfehlungen der EMA und der FDA

Ende 2014 hat die EMA, gemeinsam mit der FDA,  ein neues Question & Answer-(Q&A) Papier herausgegeben. In diesem Dokument werden Fragen zu Detailanforderungen im Rahmen der Zulassungsdokumentation beantwortet. U.a. werden Fragen zum Thema Risikoanalyse  behandelt.

Auf die Frage "Welche Art von Risikoanalysen in Zulassungsdokumenten eingebunden werden können?" gibt das Dokument eine sehr pragmatische Antwort: Das entscheidet der Antragssteller selbst. Wobei explizit darauf hingewiesen wird, dass Informationen aus Risikoanalysen für den Assessor/Reviewer nützlich sein können, um zu verstehen, wie der Antragssteller zur entsprechenden Formulierung, dem Herstellprozess und den Kontrollen kam. Es wird dann im Dokument erwähnt, dass die Behörden schon Risikoanalysen gesehen haben, die z. B. zur Auswahl von In-Prozesskontrollen genutzt wurden.

Etwas konkreter geht das Dokument auf die Frage ein, "Welchen Detailierungsgrad eine Risikoanalyse in Bezug auf das Prozessdesign haben sollte?". Der Beginn der Antwort ist zuerst relativ allgemein: Der Detailierungsgrad sollte abhängig sein vom Ergebnis der Risikoanalyse in Bezug auf den kommerziellen Herstellprozess und die Kontrollstrategie. Am Beispiel für einen kritischen Prozess-Schritt gibt das Dokument doch konkretere Informationen. Diese Informationen sollten Folgendes erhalten:

  • Eine Aussage, welche Risikoanalyse benutzt wurde. Wenn eine neue Risikoanalyse-Methode verwendet wird, sollte deren Definition und ein Beispiel für die Anwendung enthalten sein.
  • Ein zusammenfassendes qualitatives oder quantitatives Ergebnis der Risikoanalyse (z. B. die Risikoprioritätszahl)
  • Schwellenwert bzgl. der Risikoprioritätszahl (mit Rationale zur Festlegung des Schwellenwertes), die zur Auswahl von Variablen/Parameter im Rahmen von Studien führt. 
  • Liste aller Risikoprioritätszahlen
  • Informationen, wie Risikoanalysen genutzt werden, um kritische und nicht-kritische Prozess-Parameter und Qualitätsattribute zu bestimmen

Interessanterweise gibt es im Dokument auch einen Hinweis für die Regulatoren selbst. Diese sollen nämlich die Komplexität der Darreichungsform, Vergleichbarkeit zu ähnlichen Produkten und schon verfügbaren Daten von Chargen im Routinemaßstab berücksichtigen, bevor sie weitere Details zu Risikoanalysen anfordern.

Auf die Frage, "Welchen Detailierungsgrad eine Risikoanalyse in Bezug auf das Produktdesign haben sollte?", gibt das Dokument eine vergleichbare Antwort, wie bzgl. des Prozessdesigns: Der Detailierungsgrad sollte abhängig sein vom Risiko der Formulierung und der Darreichungsform. Im Falle des Produktdesigns sollte aber auch das Thema "Missbrauch" mit betrachtet werden. Als Beispiel wird eine langsam freisetzende orale Opiatform erwähnt.

Weiteres finden Sie in den "Questions and answers on level of detail in the regulatory submissions".

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