Aktueller FDA Warning Letter zum Umgang mit SPS Steuerungen

Zwischen dem 8. und 19. September 2014 wurden im Rahmen einer FDA-Inspektion bei der indischen Firma Sun Pharmaceutical Industries in Halol im Bundesstaat Gujarat umfassende Verstöße gegen GMP-Prinzipien beobachtet. Die Beantwortung der Mängelliste führte aus Sicht der FDA zu keinem befriedigenden Ergebnis so dass letztlich im Dezember 2015 ein umfangreicher Warning Letter gegen die Firma verhängt wurde. Bis zur Behebung der Mängel werden keine neuen Zulassungen mit Produkten der Firma erteilt als auch für Produkte aus diesem Standort eine Importsperre verhängt.

Der Schwerpunkt des Warning Letters bezog sich auf Fragen der Sterilherstellung und Umgang mit OOS-Resultaten. Zwei Kapitel des Warning Letters beschäftigten sich mit Problemen im Umgang mit SPS Steuerungen.

1. Die Kontrolle der Temperatur in Räumen zur Inkubation von abgefüllten Media Fill Einheiten stellt einen wichtigen qualitätsrelevanten Parameter da. Die Temperaturaufzeichnung erfolgt über 9 Jahre in einer nicht qualifizierten "Agilent data acquisition unit - DAU"

2. Der zweite Schwerpunkt bezog sich auf Audit Trails bzw. der fehlenden Rückverfolgbarkeit welcher spezifische Bediener Zugang zur SPS hatte. "Your firm failed to establish appropriate controls over computer and related systems to assure that changes in master production and control record or other records are instituted only by authorized personnel (21 CFR 211.68 (b)). Folgende Punkte wurden bemängelt:

  • 4-5 Personen teilten sich ein Passwort um Zugang zu jeder Maschine bzw. jedem "Zugangslevel" zu erhalten. Weder die Bediener noch die Vorgesetzten hatten individuelle Passworte.
  • Es gab keine Rollen- oder Verantwortungsbeschreibung des "Produktionssystems-Administrators" und es gab keine Aufzeichnung welche spezifische Person Zugang zu den Systemen hatte
  • Die Antwort der Firma, hier eine Lösung über ein Hybrid-System mit Chargenprotokoll bzw. Logbuch zu etablieren, wurde als unzureichend bewertet. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass in dem Hybrid-System die Verbindung von spezifischen Tätigkeiten zu einem spezifischen Mitarbeiter erfolgt
  • Auch die Antwort der Firma, mittels einer retrospektiven Risikoanalyse den Einfluss dieser Defizite auf die Produktqualität zu bewerten, wurde als unzureichend qualifiziert. Der FDA fehlten hier Zeitangaben, klare Kriterien der Einflüsse dieser Defizite auf die Produktqualität sowie notwendige Maßnahmen für auf dem Markt befindliche Produkte

In Beantwortung dieses Warning Letters erwartet die FDA jetzt folgende Aktionen:

  • Die retrospektive Betrachtung bzw. Risikoanalyse soll dezidiert Chargen umfassen die mit dem betroffenen Gerätschaften hergestellt wurden
  • Die Firma soll jetzt definitiv aufzeigen, welcher Bediener welche spezifischen Aktivitäten durchgeführt hatte. Sie soll Kriterien benennen für den Einfluss der Defizite auf die Produktqualität und welche Maßnahmen getroffen werden, um die Qualität und Sicherheit der Produkte innerhalb der Haltbarkeit zu garantieren

Quelle: Warning Letter an Sun Pharmaceutical Industries vom 17.12.2015

  

 

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